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Future Elevators – Future Elevators – Der Schein trügt

Nähert man sich einem neuen musikalischen Projekt zunächst nur über den visuellen Sinn, wird man nur allzu oft in die Irre geführt. Beispiel: Future Elevators. Der Name allein suggeriert schon anorganische Sounds. Dazu noch das Cover des selbstbetitelten Debütalbums: pollocksche Blautöne vor düsterem Grund.

Doch die Oberfläche täuscht. Sicher, Songs à la “Narcosis” oder “Aphrodite” begleiten vielleicht auch die Brotzeit an Bord der Internationalen Raumstation ISS. Aber das war’s auch schon in punkto Sci Fi-Overdose und Effekt-Tamtam. Die fünf aus Alabama stammenden Future Elevators-Verantwortlichen Michael Shackelford, Ramy Noureddini, Robert Wason, Matt Devine und John-Mark Dorough toben sich auf dem Rest des Albums nämlich lieber in massenkompatibleren Sphären aus.

Mit dem einen oder anderen Falsett-Jauchzer im Gepäck und einem musikalisch größtenteils entspannten Gemisch aus Pop, Rock, Folk und klassischen Singer/Songwriter-Klängen im Schlepptau, gehen es die Amis um Band-Aushängeschild und Multiinstrumentalist Michael Shackelfold eher locker und luftig an.

Passend zum Band-Namen wird im Volksmund bisweilen zu Unrecht verunglimpfte Begleitmusik serviert. Man steht dem Hörer treu zur Seite, wenn die Fahrstuhlfahrten mal wieder etwas länger dauern (“Rome On A Saturday”, “Modern World”), die Wochenendausflugsfahrt über Kornfeldlandschaften führt (“Losing Sleep”, “Alabama Song”) und es in gängigen Wartezimmern mal wieder nichts Spannendes zum Lesen gibt (“Machine Maker”, “Everything Everywhere”).

Großes Aufsehen erregt man so sicherlich nicht. Macht aber nix. Nett ist schließlich nicht immer die kleine Schwester von… Und: Nicht jeder fällt gerne mit der Tür ins Haus. Man kann auch über Umwege Nischen besetzen. Auffallen um jeden Preis? Das überlassen die Future Elevators lieber anderen.

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