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Otherkin – The New Vice

Bei aller Liebe für musikalische Experimente: Manchmal wünscht man sich, es käme einfach eine Band um die Ecke, die weiß, was sie will und wie sie es umsetzt.

Vorhang auf für Otherkin aus Dublin: Die gewinnen mit ihrem Rotz’n’Grunge’n’Roll sicherlich keinen Innovationspreis, machen auf ihrer zweiten EP „The New Vice“ aber eine verdammt gute Figur als Nachfolger von Bands wie The Strokes und The Hives.

Der Opener „I Was Born“ fackelt entsprechend nicht lange, sondern kommt mit punkigen Schrammelgitarren, Knurrbass und treibendem Schlagzeugbeat direkt zur Sache. Lyrisch lässt sich der Anspruch von „The New Vice“ dabei mit den ersten zwei Zeilen einigermaßen vollständig zusammenfassen:

„I was born/And I will die“. Später kommen noch eine Menge „Yeah“ und „Ayo-ayo“ dazu, wesentlich mehr Inhalt gibt es nicht. Ehrlicherweise sollte man ergänzen: Wesentlich mehr Inhalt braucht es auch nicht.

Wichtiger als das „was“ ist nämlich eh das „wie“: Sänger und Gitarrist Luke Reilly heult und raunt, keucht und schmettert in bester Julian Casablancas-Manier.

Seine drei Kollegen an den restlichen Instrumenten lassen dazu ihren stürmischen Garagenrock mit einer dezenten Dosis Wüstengroove von der Leine: „Yeah, I Know“ etwa hat zwischen den Strophen noch Platz für einen kleinen knurrigen Riffteil, der sich auch auf dem Queens Of The Stone Age-Debüt gut gemacht hätte.

„White Heat“ nimmt am Ende der EP noch einmal kurz etwas Tempo raus und beweist, dass Otherkin auch dann überzeugen, wenn sie nicht einfach nur drauf los preschen.

Dann, nach vier Songs und knapp elfeinhalb Minuten Spielzeit, ist „The New Vice“ auch schon wieder vorbei. Ob die Halbwertszeit der EP über eine nostalgische Viertelstunde Ausrasten in der Indiedisco hinausreicht, bleibt abzuwarten. Als Vorgeschmack auf ein hoffentlich nicht allzu fernes Debütalbum taugt „The New Vice“ aber allemal.

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