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Cherry Glazerr – Apocalipstick

Eine Rockband nach einer Radio-Moderatoren-Ikone (KCRWs Chery Glaser) zu benennen, zeugt von krudem Pubertätshumor. Und in der Tat, Clementine Creevy und ihre wechselnden Kompagnons nahmen bereits in Creevys zartem Alter von 14 Jahren die ersten Banderzeugnisse auf.

Cherry Glazerrs Debütalbum, „Haxel Princess“, schon in Creevys reifem Alter von 17, war ein recht grobschlächtiges Stück Los-Angeles-Punkrock. Nun, mit Drummer Tobi Allen und Multiinstrumentalistin Sasami Ashworth, geht’s in eine neue Alternative-Rock-Richtung.

„Apocalipstick“ rockt cool drauflos. „Told You I’d Be With The Guys“ markiert sogleich hymnisches Power-Pop-Terrain mit wuchtigen, eingängigen Riffs. Creevys zwischen Liebreiz und Schrei diffundierender Gesang und eine kluge Melodiedramaturgie machen den Opener zum Prunkstück des Albums.

Im weiteren Verlauf geht manches Mal etwas Schmackes verloren („Humble Pro“), nur um im nächsten Moment wieder gefunden zu werden.

Thematisch arbeiten sich Cherry Glazerr am rebellischen Erwachsenwerden ab, „We wear our underpants three days in a row / My room smells like an ashtray“ („Trash People“).

Clementine Creevy hat den Rock’n’Roll-Bogen durchaus raus, nur hört man ihr das 19-jähriges Alter auf die kurze Albumlänge hin schon arg an. Wobei die souveränen Producer-Hände von Joe Chiccarelli (The White Stripes, The Strokes) und Carlos de la Garza (Bleached) professionelle Arbeit leisteten und sich „Apocalipstick“ makellos produziert anhört.

Ordentlich Talent und ein Gespannt-sein auf die Zukunft, ist, was Cherry Glazerrs Zweitwerk hinterlässt. Und das ist mit 19 Jahren mehr als aller Ehren wert.

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