Dropkick Murphys – 11 Short Stories Of Pain And Glory – We’ll meet again

Beim Stichwort ‚Mexiko‘, denkt man sicher an Vieles – Hitze, Burritos, Trumps Parolen vielleicht. Aber nicht unbedingt an eine Irish-Folk-Punk-Band, die sich dort irgendwo in der Pampa verbarrikadiert, um ein Album aufzunehmen. Soll’s aber geben und so entstand das neue Album der Dropkick Murphys: „11 Short Stories Of Pain & Glory“.

Das ist vor allem bemerkenswert, weil die Band für ihre starke Identifikation mit ihrer Heimatstadt Boston bekannt ist, dort wurden auch alle bisherigen Alben aufgenommen. Doch auch die Dropkick Murphys werden älter, haben Familien und jede Menge um die Ohren. Und so zog man sich also nach El Paso zurück, um ohne Ablenkung für ein neues Album nach vier Jahren kräftig auf die Pauke zu hauen. 

Daran, dass es mit dem Irischen auch im südlichen Mexiko gut klappt, lässt schon der erste Track keinen Zweifel: Mit „The Lonesome Boatman“ greift die Band auf traditionelles irisches Liedgut zurück und schafft damit ein Intro, das auf jedem Livekonzert gleich einheizen und zum mitgrölen einladen dürfte.

Der Übergang zum Rest des Albums gelingt. „Rebels With A Cause“, schließt an, bringt Tempo in die Sache. Und obwohl der Song vor allem nach einem locker-fröhlichen Moshpit klingt, läutet der Text ein, was im inhaltlichen Zentrum des Albums steht: Die – trotz aller räumlichen Distanz – enge Verbindung der Dropkick Murphys zu ihrer Heimatstadt.

So stehen viele der Songs unter dem Einfluss der Arbeit der Band mit „The Claddagh Fund“, einer Wohltätigkeitsstiftung, 2009 gegründet von Frontmann Ken Casey zur Unterstützung sozial Benachteiligter. Kindern, durchs System gerutscht, wie eben in „Rebels With A Cause“, Suchtkranke wie in „Paying My Way“. Aber die Jungs von „Dropkick Murphys“ wären nicht die, die wir kennen, steckte in ihrem Mitgrölpunk nicht auch das bisschen wüste Hoffnung auf einen Ausbruch.

Diese Hoffnung ist es auch, die kommuniziert werden soll, wenn „4 15 13“, ein Song, der dem Boston Marathon-Anschlag gewidmet ist, auf das Cover der Ballade „You Never Walk Alone“ folgt. Dass die Version der „Dropkick Murphys“ mehr an eine Interpretation aus dem Fußballstadion denken lässt als an das Musicaloriginal aus „Carousel“, wird niemanden überraschen.

Im Anschluss an die Geschichte, die hinter „4 15 13“ steht, mag der letzte Song „We’ll Meet Again“ klingen wie ein trauriges Grienen. Aber die Angewohnheit, Alben so etwas wie ein Abschiedslied ans Ende zu setzen, hat die Band ja schon länger.

Und darum kann auch das wortwörtlich verstanden werden: „We’ll meet again, don’t know where, don’t know when.“ Aber irgendwann in nächster Zeit bestimmt. Dann kommen die „Dropkick Murphys“ nämlich nach Europa.

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