Ein für März ungewöhnlich lauer Samstagabend lädt zu tanzbarer Musik in die berühmte Milla im Glockenbachviertel in München. Milla Bookerin Mira Mann von Candelilla hat die Alpines geholt, die hier die letzte Station ihrer kurzen Deutschland-Tour absolvieren.

Zu Einlassbeginn ist es noch recht übersichtlich im Milla-Keller und man kann sich in normaler Wohnzimmer-Lautstärke unterhalten. Als die Londoner Multiinstrumentalistin Emily Underhill alias Tusks ihren Support-Act beginnt, versammeln sich die wenigen Zuschauer vor der Bühne.

Emily kreiert mit ihren elektronischen Hilfsmitteln einen vergleichsweise großen, stark verhallten Sound, der vergessen lässt, dass sie allein auf der Bühne steht. Das Highlight unter den meist ruhigeren Titel ist sicher „False“ von der gleichnamigen aktuellen EP.

In der Umbaupause steht Tusks dann am Merch-Stand den Fans zur Verfügung, verkauft ihren Vinyl-Bestand aus und signiert bereitwillig mit persönlicher Widmung.

Draußen ist es mittlerweile spürbar kälter geworden und der Club nun gut gefüllt, als Alpines auf die Bühne treten. Bob Matthews und Catherine Pockson haben sich für die Tour mit Lawrence Diamond am Keyboard verstärkt, ein langjähriger Kumpel von Bob, früheres Citizens! Mitglied und Sohn des 2015 verstorbenen Musikers Jim Diamond (erinnert sich jemand noch an den Hit „I Should Have Known Better“?).

Alpines‘ elektronische, entspannte Langsamkeit ist sicher erstmal gewöhnungsbedürftig, wenn man sich jedoch darauf einlässt, hört man den warmen Soul einer Whitney Houston oder Jennifer Lopez in Catherines voluminösem Gesang.

Dieser kombiniert perfekt mit dem dick-bassigen Sound, der die Milla mächtig grooven lässt wie man insbesondere bei Songs wie „Completely“, „Stay“ oder „Zero“ spüren kann.

Catherine bedankt sich herzlich bei den Zuschauern auf Deutsch und entschuldigt sich, dass sie es nicht so viel spricht, obwohl sie es in der Schule gelernt hat. Trotz der wenigen Bewegungen auf der Bühne, wirkt die Band sehr nahe bei den Zuschauern.

„No Other Lover“ beendet dann das Set. Trotz ausdrücklichem Verlangen gibt es keine Zugabe, dafür mischen sich die Bandmitglieder danach unter das Publikum und unterhalten sich angeregt mit den Fans.

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