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Tora – Take A Rest

Stell dir vor, es sind 36 Grad und du sitzt im Schatten einer riesigen Kaktee – so in etwa klingt „Take A Rest“, das neue Album der Band Tora: nicht so richtig erfrischend, aber seeehr, sehr angenehm. Und das vor allem, weil die fünf Australier „den Chill“ haben.

Im Prinzip ist Toras Musik ideal für einen heißen Sommertag, eine Mischung, die sich nicht richtig verorten lässt und irgendwo zwischen Chillwave, Electronica und Dream-Pop umherdümpelt. Die Songs plätschern einer nach dem anderen vor sich hin und bringen fast immer eine laue Brise mit.

„Another Case“ ist einer davon. Der zweite Song auf „Take A Rest“ gibt bereits eine Idee von der elektronischen Klangwelt, die einen bei Tora erwartet, und in der dieses Mal auch mit Harken bearbeitete Kakteen und beschleunigende Waschmaschinen („Dope“) eine Rolle spielen.

Stilistisch und gesanglich erinnern Tora ein bisschen an HONNE, SOHN oder Drake, sind dabei aber noch chillaxter. Gut möglich, dass das damit zu tun hat, dass Jai Piccone, Jo Loewenthal, Shaun Johnston, Thorne Davis und Tobias Tsounis, die bereits seit 2013 zusammen Musik machen, beim Byron Beach aufgewachsen sind, einem der schönsten Strände und hottesten Surfspots Australiens.

Tora surfen also durchaus mit dem aktuellen Hype mit und schon auch auf einer kleinen Elektro-Erfolgswelle. Und sie machen von Anfang an neugierig auf den Rest des Albums, auf dem sich noch ein paar kuriose Schönheiten befinden:

Das leicht orientalisch angehauchte „Entitiy“ zum Beispiel, für das Tora sich einmal mehr gesangliche Unterstützung von Merryn Jean geholt haben oder „Bridges“, eine im doppelten Wortsinn bewegende Ode an die Beziehung zwischen Loewenthal und seiner Mutter.

Doch schafft man es auch, diese weiter hinten auf der Platte versteckten Songs noch bewusst wahrzunehmen? Am Ende der durchaus vielen, nämlich 15, Songs auf „Take A Rest“ könnte es passiert sein, dass man im wohligen Schatten der riesigen Kaktee gemütlich eingedöst ist – nicht etwa weil Toras neues Album langweilig wäre, sondern weil „Take A Rest“ ein extremst entspanntes Hörerlebnis aus einer anderen Klangwelt ist.

Manchmal vielleicht ein bisschen zu entspannt, aber wer wollte sich darüber schon beschweren…

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