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Deer Tick – Deer Tick Vol. 1-2 – Doppelte Ladung

Im Spätsommer 2017 beglücken die Indie-Rocker von Deer Tick ihre Anhängerschaft mit einem ganz besonderen Studio-Geschenk. Statt sich nach der Veröffentlichung des letzten Albums “Negativity” aus dem Jahr 2013 mit “nur” einem neuen Studiowerk zurück zu melden, gehen die Mannen um Band-Aushängeschild John McCauley gleich mit zwei neuen Longplayer-Outputs an den Start.

Natürlich gehen bei einem derartigen Vorgehen sofort die Geldmacherei-Kritiker auf die Barrikaden. Wer sich allerdings etwas eingehender mit den musikalischen Inhalten beider Alben beschäftigt, der kommt auch schnell wieder runter. Das rigorose Trennen beider Werke macht hier nämlich durchaus Sinn.

Denn während sich die Band aus Rhode Island auf “Deer Tick Vol. 1” durchgehend mit folklastigem, eher zart besaitetem Liedgut beschäftigt, lassen McCauley und Co auf “Deer Tick Vol. 2” die Herzen all jener Fans höher schlagen, die sich eher zur rockigen Seite der Band hingezogen fühlen.

Wer morgens gerne mit Bob Dylan-Erinnerungen zur Arbeit marschiert, dem sei beispielsweise “Only Love” wärmstens ans Herz gelegt. Wer ruhigeren The Pogues-Glanztaten hinterher trauert, der erfreut sich am schunkelnden “Hope Is Big”-Vibe. Steht man mehr auf kratzigen Rock aus der Springsteen-meets-Young-Schublade, klatscht man nach Songs wie “Jumpstarting” und “Look How Clean I Am” begeistert in die Hände.

Deer Tick-Fans sowieso, aber auch Quer- und Neueinsteiger, die gerne zwischen Folk- und Rock-Welten hin und her pendeln, strecken nach dem Hörgenuss des neuen Deer Tick-Double-Schaffens beide Daumen nach oben.

Mag sein, dass die eine oder andere Doppel-Veröffentlichung in der Vergangenheit nur wenig Sinn ergab. Den Deer Tick Verantwortlichen hingegen klopft man dieser Tage anerkennend auf die Schultern. Alles richtig gemacht. Applaus!

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