Louisahhh, Anika und Gazelle Twin jauchzen lasziv ins Mikrofon, Matthew Sims alias Mt. Sims dreht sein markantes Timbre durch den Reverb-Fleischwolf und Ex-QOTSA-Mitglied und Gutter Twins-Legende Mark Lanegan tritt wie eine schaurige Gruselgestalt aus dem Dunkel ins Licht: Techno-Guru Dave Clarke hat sich für sein düsteres Full Length-Comeback genau die richtigen Kollabo-Gäste ausgesucht.
Inmitten eines Sound-Sturms aus fiependen Effekten, bulligen Bassläufen und pumpenden Beats tanzt die komplette „The Desecration Of Desire“-Belegschaft unter wild flackernden Strobo-Scheinwerfern.
Trockeneisnebel breitet sich aus. Jeder Körperteil bewegt sich. Man kann gar nicht anders. Dave Clarke packt sie alle: Hyperventilierende Raver, Breakbeat-Nerds, Goth-Popper und EDM-Fetischisten.
Mit einem von der ersten bis zur letzten Minute beeindruckenden Crossover-Feuerwerk zieht der Brite alle Blicke auf sich. Einzelne Track-Raketen besonders hervorzuheben, macht keinen Sinn. „The Desecration Of Desire“ präsentiert sich wie ein berauschendes Gesamtkunstwerk. Alles vereint sich zu einem großen, sich in der Dunkelheit suhlenden Ganzen.
14 Jahre nach „Devil‘ Advocate“ meldet sich Dave Clarke mit einem Studioalbum zurück, das anders klingt als alles, was zuvor unter seinem Namen veröffentlicht wurde. Düster, archaisch, urban und befreit von gängigen Genre-Konventionen.
„The Desecration Of Desire“ markiert die Rückkehr eines Pioniers, der seine Trademarks auf links dreht. Licht aus, Nebelmaschine an: The Baron of Techno is back!