Wenn sich die „ungestüme Energie eines durchgeknallten, 11-köpfigen Spielmannszuges“ ihren Weg ins Herz der brodelnden Welt des Techno bahnt, dann lässt das Ergebnis dieser Vereinigung nur wenige Nerds aus der kunterbunten Elektro-Welt kalt.

Während die einen entsetzt die Hände vors Gesicht schlagen, begleiten andere den Siegeszug der Hamburger Marching Band Meute mit wippenden Hüften und lautem Jubelgeschrei.

Seit zwei Jahren hinterlassen die Hanseaten hierzulande live immer größere Spuren. Nun soll die Anhängerschaft auch vor den heimischen Boxen in Ekstase versetzt werden. Mit ihrem Debütalbum „Tumult“ kniet die Band um Gründer und Vorneweg-Bläser Thomas Burhorn nieder: vor Âmes „Rej“, Trentemøllers „Miss You“, Laurent Garniers „The Man With The Red Face“ und Nick Curlys „Underground“.

Wummernde Beats aus der Maschine und strobolastige Synthie-Zuckungen werden mit Pauken, Trompeten, Klanghölzern und Posaunen, sowie einem breiten Grinsen im Gesicht vom Hof gejagt.

Sicher, in puncto Durchschlagskraft und Opulenz setzt die analog stampfende Kirmes-Prade keine allzu dicken Ausrufezeichen. Für die mit reichlich Trockeneisnebel garnierte Home-Party reicht es hinten und vorne nicht. Ähnlich wie die Hayseed Dixies im Rock-Bereich scheitern auch Meute, vor den glitzernden Techno-Pforten tanzend, an der Power-Hürde.

Aber zum Glück gibt es ja noch den Live-Sektor. Wenn sich unter der sengenden Sommersonne Körper- und Industrieflüssigkeiten das Ja-Wort geben und hüpfende Massen die hiesigen Festival-Felder erschüttern, marschieren die Musikanten von Meute schön vorneweg.

Das war die vergangenen zwei Jahre so. Und das wird auch in Zukunft so bleiben.

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