Es passt eigentlich so gar nicht, dass Suzan Köcher aus Nordrhein-Westfalen kommt. Mit ihrer melancholischen Mischung aus Country und Folk im Retrolook würde man die 22-jährige viel eher in der amerikanischen Prärie ansiedeln.

Schon das Cover von „Moon Bordeaux“, ihrem Debütalbum, lässt Vintage-Flair aufkommen. Eingetaucht in – der Titel lässt es erahnen – Bordeauxrot sieht man das Profil der Sängerin mit übergroßer Sonnenbrille wie durch ein Kaleidoskop.

Sowieso ist dieses uralte Spielzeug, das bis heute Kinderaugen leuchten lässt, ein passendes Bild für das Debütalbum von Suzan Köcher. Denn obwohl der Stil auf der Platte durchgängig der gleiche ist, scheren die einzelnen Songs doch in unterschiedliche Richtungen aus.

„Seven Is The Number“ lässt mit ein bisschen Phantasie die Tanzbeine auf jedem irischen Volksfest schwingen.

Zu späterer Stunde kann man sich dann zu „The Circus“ im Walzertakt langsam näher kommen, während Köcher sich im Wein ertränkt, weil sie das arme Mädchen von der falschen Seite des Städtchens ist. Mit Klischees vom Rotwein bis zum Mondschein spart sie nicht, was eine der wenigen Sachen ist, die man bemängeln könnte.

Auch der 3/4-Takt scheint es ihr angetan zu haben. „Lighthouse Keeper“ überzeugt als unaufgeblasene Ballade, in der ihre Stimme zwischenzeitlich nicht viel mehr als ein Hauchen ist – im positiven Sinne.

Der Opener „When The Night Comes“ erinnert dermaßen an Lera Lynn, dass Köcher sich ohne Scheu für den Titelsong der nächsten True-Detective-Staffel bewerben könnte.

Wer Lust auf eine Reise in vergangene Zeiten oder den wilden Westen hat, der trifft mit „Moon Bordeaux“ als Soundtrack die richtige Wahl.

Schreibe einen Kommentar

Das könnte dir auch gefallen

Album

Lucy Kruger And The Lost Boys – A Human Home

Album

Lucy Kruger And The Lost Boys – Heaving

Album

The Hunna – I’d Rather Die Than Let You In

Login

Erlaube Benachrichtigungen OK Nein, danke