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Spinning Coin – Permo – Fifty-Fifty

Spinning Coin sind zwar recht neu, schmecken aber so frisch wie abgelaufene Rosinen. Das Quintett um die beiden Songschreiber Sean Armstrong und Jack Merllin spielt windschiefen Gitarren-Pop, der mit schnoddriger Lofi-Produktion die nerdig-alternativen College-Kids ins Visier nimmt.

Zum Debütalbum „Permo“ warten die dann darauf, dass Cord endlich so richtig out ist, um es mit innbrünstigem Überlegenheitsgefühlt erst recht zu tragen.

Das funktioniert in den leicht schrägen, nicht selten in Richtung The Velvet Underground schielenden „Raining On Hope Street“ oder „Money Is Dying“ besonders gut. Hat aber immer noch mehr mit der verregneten Kneipenromantik von Spnning Coins Heimatstadt Glasgow zu tun, als mit der New-York-City-Bohème um Lou Reed.

An anderer Stelle könnten die Songs auch von ihren Landsleuten Belle And Sebastian stammen. Da ist dieselbe Art gesetzt-schlaftrunkener Gitarrenpop, bei dem die Gitarren die gleichen rot-unterlaufenen Augen haben, wie die, die sie spielen.

„Metronome River“ ist diese schön-schluffrige Nummer, die mühelos die Nacht in muffigen Kneipen verlängert, so lange die Gesellschaft stimmt.

Darauf folgt wiederum das ungleich ruppigere „Magdalene“, aus dem die Augen von Television, Pavement oder Dinosaur Jr heraus zwinkern. Mit „Floating With You“ geht es anschließend wieder in die andere Richtung.

Dass sich die verträumten, zum Teil leicht behäbigen Songs mit den zackigen Garage-Pop-Nummern nahezu abwechselnd aneinanderreihen, liegt daran, dass Sänger und Gitarrist Armstrong die melancholischeren und Gitarrist Mellin die nervös-zappeligen schreibt.

Nach ein paar Kassetten, zwei Seven-Inches und einer Tour mit Teenage Fanclub hat sich das demokratische Fifty-Fifty-Prinzip auch für ihr Debüt „Permo“ bewährt.

Das bringt dann fast zwangsläufig eine angenehme Abwechslung mit sich. Für den großen Wurf fällt „Permo“, aber insgesamt zu rückwärtsgewandt aus und verklemmt sich in der Innentasche der Cord-Jacke.

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