Am 13. November 2015 wurde ein Eagles of Death Metal Konzert Schauplatz eines schrecklichen Attentats. Während die Rocker im Bataclan vor knapp 1500 Menschen auf der Bühne standen, stürmten bewaffnete Männer die Konzerthalle. Bei dem koordinierten Terroranschlag kamen 130 Menschen ums Leben.
Anfang des Jahres erschien „Eagles of Death Metal: Nos Amis (Our Friends)“, ein Dokumentarfilm über die Erfahrungen der US-amerikanischen Band im Bataclan und ihre Rückkehr nach Paris. Der Film entstand unter der Regie von Colin Hanks und hatte seine Premiere im Februar auf HBO.
Hier der Trailer zur Doku:
Nachdem EoDM letzten Monat zum zweiten Jahrestag des Attentats ein kleines Konzert vor dem Bataclan spielten, verkündete der französische Fernsehsender FRANCE 2 vor kurzem, dass die Dreharbeiten zum Film „Ce soir-là“ (Diese Nacht) gestoppt wurden.
„Ce soir-là“ hätte die Tragödie als Hintergrundgeschichte genutzt, um eine fiktive Liebesgeschichte zwischen einer Französin und einem ehemaligen Talibanmitglied zu erzählen. Das Projekt wurde bisher von Endemol Shine France co-produziert und zeigt Sandrine Bonnaire und Simon Abkarian in den Hauptrollen. Das Attentat selbst sollte im Film nie gezeigt werden, wie der Sender in einem Statement erklärt.
Die Arbeiten am Film wurden nun eingestellt, nachdem Claire Pelter, Witwe eines Bataclan-Opfers, eine Online-Petition startete, um die Ausstrahlung des Films zu stoppen, da es zu verletzend und zu schockierend sei:
„We are scandalized that such a film could see the light of day so soon after such a violent event. […] To live our grief, we need silence, restraint, dignity and respect … and not a romantic fiction aimed at boosting your channel’s ratings. “
Nachdem Claire Pelter knapp 39,000 Unterschriften für ihre Petition sammeln konnte, verkündete FRANCE 2 nun, dass das Projekt vorerst verschoben wird, bis sich die Filmproduzenten mit allen Überlebenden und Hinterbliebenen konsultiert haben.
„Ce soir-là“ ist nicht der einzige Streifen, der die Terroranschläge vom 13. November verfilmen möchte. Laut dem Hollywood Reporter soll auch Regisseurin Rachel Palumbo an einem Film über US-amerikanische Musiker und Kunststudenten sitzen, der die Beteiligten im Bataclan-Kreuzfeuer zeigt. Der Film trägt den Titel „Violent Delights“ und soll noch im kommenden Sommer in Paris und Los Angeles gedreht werden.