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Ought – Room Inside The World

Neuerfindungsalarm im Montrealer Haus von Ought. Das nicht-kanadische, aber dort heimische Quartett um Sänger und Gitarrist Timothy Darcy hat sich die Bissigkeit abgewöhnt.

Ihr drittes Album „Room Inside The World“ ist deutlich ärmer an Post-Punk-Einflüssen, umso reicher dafür an Dream-Pop-Momenten weicheren Indie-Rocks.

„Men For Miles“ oder „Beautiful Blue Sky“, vom letzten Album „Sun Coming Down“, waren kleine zynische, erst bei genauerem Hinhören ihre Kraft entfaltende Sprengkörper. „How’s the church? How’s the job?/How’s the family? How’s the family?“ bitter und dennoch kraftvoll verstand es Tim Darcy, in Oughts überzeugendsten Momenten Spießigkeit und Kleingeistigkeit unserer Gesellschaft anzuklagen.

Diese kraftvollen Post-Punk-Anklagen sucht man auf „Room Inside The World“ vergeblich. Es herrschen versöhnlichere Töne. Ought finden die Harmonie auf ihrem dritten Werk, aber verlieren dabei leider die Kanten.

Trotz Darcys markanter Stimmleistung bettet sich der verlangsamte, selten ausbrechende und dann nur gedeckelte Sound von Ought ein in ein mittlerweile schnell überhörbares Indie-Rock-Grundrauschen.

Das ist schade, verstand es die junge Montrealer Band doch zuletzt noch überzeugend, sich von eben jenem, inzwischen immer toter gesagtem klassischen Indie-Rock abzuheben.

Nein, gerade gegen Ende fehlen die überzeugenden Melodie- und Refrain-Ideen vollends. Ein Grundrauschen, bei dem man einschläft. Mit Post-Punk kann man das nur aufgrund der Langsamkeit verwechseln. Schade, schade.

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