Es gibt und gab schon eine Vielzahl von talentierten Sängerinnen. Eine außergewöhnlicher und einzigartiger als die andere, und gar als Wiedergeburt von Kolleginnen betitelt. Die neueste, hoffnungsvolle Stimme der Musikindustrie ist Sharon Kovacs.
Die niederländische Sängerin belegte in ihrer Heimat bereits öfter die Chartspitze und siedelt sich mit ihrem Gesang irgendwo zwischen Macy Gray, Sia und Amy Winehouse an.
Auch musikalisch liegen die Einflüsse dieser Ikonen offenbar nicht allzu fern vom zweiten Album der 28-jährigen „Cheap Smell“. Schon die Vorabsingle „It’s The Weekend“ weckte mit karibischen Tönen, reggaeverwandten Rhythmen und einer lässigen Melodie, die direkt in die Hüften geht, Assoziationen an Sia und damit auch einen sehr aufweckten Eindruck von Kovac und ihrer Musik.
Der Opener „Priceless“ verspricht direkt eine ganz andere Stimmung. Kovacs Stimme steht im Vordergrund und wird von Streichern, einem unaufgeregten Bass und sogar Blasinstrumenten begleitet.
Alles erinnert stark an die Alabama Shakes, könnte aber gleichzeitig teil des James-Bond-Soundtracks sein, ohne genug Dramatik mitzubringen. Der stark nach Amy Winehouses „Back To Black“ klingende Titelsong „Cheap Smell“ geht noch deutlicher in diese Richtung. Die Melodie schreitet hier noch langsamer voran, der Songs selbst wird vor allem von Kovacs gewaltigem Gesang vorangetrieben.
Die Sängerin präsentiert gefühlbespickte Popballaden, aber auch starke Hip-Hop-, Jazz-, und Soul-Einflüsse. So erinnert „Love Song“ an eine junge Winehouse wie zu „Frank“-Zeiten, „Black Spider“ sucht hingegen mit einem prägnanten Refrain und groß aufgefahrenen Beats nach Ohrwurmpotential.
Kovacs’ Stärke wird auf „Cheap Smell“ leider auch zu ihrer Schwäche: so einzigartig ihre tiefe und sanft brummende Stimme auch sein mag, der Fokus liegt zu stark darauf.
Die Songs schallen direkt nach dem letzten Ton in die Belanglosigkeit über, nur selten hält Kovac eine breite Instrumentierung oder wenigstens eine musikalische Überraschung bereit und bietet leider den ultimativen Beweis, dass eine imposante Stimme für einen langlebigen Song eben nicht alles ist.