Metric sind alte Hasen im Musikbusiness. Sie haben fast jede Bühne der Welt bespielt und sind mit vielen großen Künstlern bzw. Bands rund um den Globus geflogen. Nachdem sie unlängst mit The Smashing Pumpkins auf US-Tournee waren, ist das Quartett nun für ein paar Shows in Deutschland.

Nach Hamburg und Berlin stand gestern in München ihr dritter Stop mit dem mittlerweile siebten Album “Art Of Doubt” auf dem Plan. Nachdem Metric in den vergangenen Jahren etwas mehr dem Pop zugetan waren, lässt es die Band um Sängerin Emily Haines nun wieder so richtig krachen. Dies merkte man auch im gut gefüllten Technikum.

Los ging es mit “Love You Back” vom aktuellen Album “Art Of Doubt“. Emily Haines, in einem silbernen Outfit mit Nietenjacke gekleidet, betritt die Bühne und singt a capella die Melodie des Songs, bevor der Rest der Band einsetzt und eine spürbare Druckwelle durch das Technikum strömen lässt. Die Anspannung auf der Bühne und im Publikum war damit sichtlich weggefegt.

Die Band aus Toronto arbeitet bei einem Konzert unglaublich eng miteinander. Jedes Instrument und jede Note harmoniert auch live so unglaublich gut, dass man von einer perfekten Bühnenchemie sprechen könnte. Egal, ob bei älteren Songs wie “Youth Without Youth” oder neuen Songs wie “Risk” und “Dressed to Suppress”, jeder weiß auf der Bühne genau, was er zu tun hat.

Dass Gäste von Metric-Konzerten nicht die energiegeladensten Tänzer sind, ist schon seit längerem bekannt – aber Metric scheint dies nicht zu interessieren. Bassist Joshua Winstead sprang während des Gigs fast die ganze Zeit auf und nieder und Haines übernahm die Bühne wie eine junge Version von Deborah Harry. Gerade bei Songs wie “Black Sheep”, “Now or Never Now” und “Holding Out” hatte die Sängerin ihre besonders großen Glanzmomente.

Die Höhepunkte des gestrigen Abends waren jedoch “Gimme Sympathy”, “Gold Guns Girls” und “Dead Disco”. Gerade die letzten beiden Songs sind mit ihrer melodischen Disharmonie und dem stets immer gleichbleibenden Beat die Lieblinge auf Konzerten – animieren sie schließlich gut zum Mitsingen und -tanzen.

Und ja – es wurde getanzt! Bei diesen Liedern kann einfach keiner ruhig stehen bleiben. Und Metric? Die wirkten relativ überrascht, dass so viel mitgemacht wurde. “Ihr seid hier, wir sind hier und wir wissen, dass wir in München sind. Muss man ja nicht extra sagen. Ich wurde vorhin von einem Typen angemacht, der angeboten hat, mit ihm bei seiner Oma zu wohnen. Also wird man mich wahrscheinlich öfters in München sehen.”, dankte Haines den Zuschauern kurz vor Schluss.

Am Ende folgte noch ein weiteres Highlight mit “Help I’m Alive”. Der letzte Song des Abends ist seit Jahren weltweit in unzähligen Playlisten zu finden, und wahrscheinlich der Song, durch den die meisten Menschen Metric kennen.

Auch dem Technikum-Publikum merkte man die Freude über die wohl erfolgreichste Single der vier Kanadier an. Anfangs nur mit Gitarre und Bass begleitet, erinnerte es nach den ersten Takten an eine seichte Akustik-Version des Songs. Emily Haines, mittlerweile komplett in rot-blauem Licht getränkt, legte so viel Gefühl in “Help I’m Alive”, dass man gerne in Gedanken schwelgen wollte, doch dies ließ die Band nicht zu.

Spätestens beim Einsetzen von Synthesizer und dem Beat von Schlagzeuger Joules Scott-Key formierten sich das gröhlende, klatschende Publikum und Metric zu einer perfekten Symbiose. Der Saal dröhnte von der Bühne bis ans Ende der Halle. Die Stimmung war auf dem Höhepunkt und viele im Publikum sangen den Text mit, doch man soll immer aufhören, wenn es am Schönsten ist.

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