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Homeshake – Helium

Leise tretende Empfindsamkeiten à la Rhye, bezeichnenderweise ebenfalls aus Kanada, blubbern mit Homeshake in die Synthie-Popwelt.

Zwar will es niemand mehr Chillwave nennen, Genre-Bezeichnungen leben auch immer kürzer, was Peter Sagar aus Montreal aber vornehmlich tut mit Synthies, Drumcomputer und ein bisschen Gitarre, seitdem er bei der Liveband seines Landsmannes Mac DeMarco aus dem kalten Edmonton ausgestiegen ist, erfüllt schon eindeutig die Definition seichtesten Plätscher-Pops.

„Helium“ stellt bereits Sagars beziehungsweise Homeshakes viertes Album dar. Und näher an der erfolgreichen Referenz-Band seines aus Toronto stammenden und in Los Angeles heimisch gewordenen Kollegens Mike Milosh aka Rhye, kam er im bis dato noch nie.

Als wolle er um Himmels Willen nicht stören, werden Kleinigkeiten in leisestem Falsett hier und da in die Refrains gehaucht. Als sei sie ein sündig-schuldiges Instrument, das der kirchlichen Sittsamkeitslehre widerspricht, gniedelt eine Gitarre nur im tonalen Unterholz herum, um ja nicht zu viel Aufmerksamkeit zu erregen.

Erregung ist das Stichwort und darf bei diesem Synthie-Pop nur durch eine Kanüle tröpfchenweise in den Äther der Gefühle.

Das ist natürlich alles herzlich liebevoll, erreicht aber letztlich viel zu wenig. Homeshakes „Helium“ mag kurzweilig Großstadtgeplagten sensitives Exil anbieten, erregbar eingeschrieben aber verbleibt kein Song.

Im letzten, rein instrumentalen Hidden Track offenbart sich das Potential, was mit mutigerer, offensiverer Gitarrenarbeit bei diesem Sound drin wäre: starke Gefühle. „Helium“ ist schöne, aber sehr schnell überdrüssig werdende Softness.

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