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The Cat Empire – Stolen Diamonds

The Cat Empire. Ein Königreich für eine Katze. Das oder Ähnliches wünscht die gleichnamige Band aus Australien musikalisch zu transportieren.

Glauben wir, haben wir gehört. Aber was bedeutet das eigentlich? Und was bedeutet das konkret für das aktuelle Album der Band vom anderen Ende der Welt, „Stolen Diamonds“?

Wenig überraschend, aber trotzdem erwähnenswert, in diesem Königreich scheint die Sonne. So klingt gleich der erste Song „Kila“ nach funkigem Folk, barfuß draußen mit Freund*innen Gemüse grillen oder so.

Dass in dieser euphorischen Gesellschaft auch Platz für Unruhe ist, merkt man spätestens bei „Oscar Wilde“, das nicht nur wegen des Titels so klingt, als könne es aus Ezra Koenigs Feder und Vampire Weekends Probenraum über Umwege nach Australien geraten sein. Urbanes Studententempo, Häuserdächer so weit das Auge reicht und ein andauernder Zustand der Morgendämmerung.

Und dann kommt „Ready Now“. Mit gepitchten Vocal-Samples, simplen Antithesen in Reihe und einem Drop, der gerne Power-Pop sein möchte, aber irgendwie nicht so richtig ankommt. Man fragt sich, warum ein solcher Song es überhaupt auf dieses Album geschafft hat.

Mit 13 Songs hätte es dem Album ohnehin nicht schlecht getan, sich ein bisschen auszudünnen und ein großer Teil des Restlichen übertrifft „Ready Now“ schlicht und einfach in jeder Disziplin: Qualität, Subtilität, Eingängigkeit, Charme.

„Adelphia“ zum Beispiel klingt nach Swing-Pop, „Saturday Night“ nimmt kubanische Einflüsse auf und „Bow Down To Love“ lässt sogar die vielsagende Stille mal zu Wort kommen.

„Stolen Diamonds“ und das Königreich, in dem es stattfindet, wissen an Stellen selbst nicht wirklich, was sie sein wollen. Im intuitiven Mix an Genres, Inspirationen und Launen überwiegt der Eindruck, dass ein bisschen mehr Konzept dem Album nicht geschadet hätte.

Trotzdem sind The Cat Empire momentan eine der stärkeren Gruppen, wenn es darum geht, alles in einem, manchmal etwas zu fröhlichen, Gesamtwerk zu vereinigen.

Wem The Cat Empires vorherige Alben gefallen haben, wird auch „Stolen Diamonds“ nicht zu viele Stolpersteine in den Weg legen. Und „Ready Now“ kann man ja überspringen.

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