Mit ihrem Debütalbum hat die englische Künstlerin Amber Bain alias The Japanese House direkt ein Statement gesetzt: Was sie in „Good At Falling“ in 13 Titeln auffährt, ist wahrlich ambitioniert.
Diese Songs strotzen nur so vor verspielten Sound-Schnipseln, Synthesizer-Effekten und verzerrten Vocoder-Stimmen. Hier hört man mal ein eingestreutes Saxophon („Follow My Girl“), dort schimmern ein paar Streicher durch („Marika Is Sleeping“), während unablässig der Elektrobeat treibt.
Ein Blick in die Credits bestätigt, woher dieser Stil kommt: George Daniel, Schlagzeuger bei The 1975, war für die Produktion mitverantwortlich. The Japanese House hat die Gruppe aus England auch schon bei einer Tour begleitet. Man kann sagen, sie hat sich von den Indie-Idolen gern inspirieren lassen.
Die Anleihen an The 1975 drängen sich auf. Die Synthie-Spielereien etwa in „Wild“ erinnern daran – genauso wie das Artwork, das dem von „A Brief Inquiry Into Online Relationships“ allzu ähnlich sieht, wenn man sie mal nebeneinander betrachtet.
Das könnte einen dazu verleiten, The Japanese House als billige Kopie abzutun. Und das wäre schade, denn es würde Amber Bains Debüt nicht gerecht.
Eigentlich wird jegliche Kritik hinfällig, sobald das Album mit dem nächsten Hook um die Ecke kommt. Wer kann da schon widerstehen, wenn ein Pop-Refrain so ansteckend und catchy daherkommt wie in „Maybe You’re The Reason“ oder „You Seemed So Happy“? Die große Stärke dieses Albums sind seine Songs.
Fazit: Eingängiger Indie-Pop im Windschatten von The 1975. Die künftigen Veröffentlichungen der Britin werden zeigen, wie sehr sie sich von den Vorbildern emanzipieren kann.