2006. Beethoven-Gymnasium. In einer siebten Klasse entfällt der Sportunterricht. Während die anderen Schüler sich mit Problemen und Erfahrungen der chaotischen Teenager-Umbruchphase – auch Pubertät genannt – beschäftigten, gründeten die Jungs von Von Wegen Lisbeth ihre Band, ursprünglich noch als Fluchtweg.
Obwohl die zwischendurch auch als Harry Hurtig bekannten Berliner in den Folgejahren vor allem durch ihre Tourneen mit Bands wie AnnenMayKantereit oder Element of Crime einen größeren Bekanntheitsgrad erlangten, lies ein Debütalbum ziemlich lange auf sich warten.
Ganz unter dem Motto „was lange währt, wird endlich gut“ veröffentlichten Von Wegen Lisbeth erst ganze 10 Jahre nach Bandgründung ihr erstes Studioalbum „Grande“ (2016).
Mittlerweile ist die Indie-Pop-Band vor allem für die Nutzung ungewöhnlicher Musikinstrumente bekannt. Die Gruppe bedient sich an so vielen skurrilen Utensilien, dass sie sogar „live den Technikern einen Tech-Rider geben müssen, auf dem steht, dass schon wieder viel zu viele Kanäle am Mischpult in Anspruch [genommen werden]“, wie Frontmann Matze Rohde im MusikBlog Interview verriet.
Drei Jahre nach „Grande“ kündigen die einst voll-pubertierenden 16-Jährigen nun dessen Nachfolgerwerk auf Facebook an und bedanken sich mit einem „Muchas Gracias“ bei allen, die sie seit Anfang an supportet haben.
„sweetlilly93@hotmail.com“ heißt das kommende Album und erscheint am 3. Mai bei Sony.
Wie gewohnt besingen die Lisbeths auch auf ihrer neuen Platte die kleinen, alltäglichen Belanglosigkeiten, wie den Döner um die Ecke oder das Presslufthammer-laute Schweigen, das aber vermutlich mehr über die aktuelle Gesellschaft aussagt, als die großen politischen Diskussionen.
Als Vorbote gibt es die erste Singleauskopplung „Lieferandomann“, die sich auf humorvolle Weise mit den Themen Eifersucht und Liebe auseinandersetzt.
Passend dazu gibt es das dazugehörige Musikvideo, das unter der Regie von Sophie Lakow und Dominik Zschäbitz aka Time Travel Agency entstand.