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Jakuzi – Hata Payı

Beschämt müssen wir gestehen, dass in dieser Rezension relativ wenig bis gar nicht auf die Inhalte und Texte der neuen Lieder von Jakuzi eingegangen wird, oder werden kann. Jakuzi kommen aus Istanbul, schreiben in ihrer Muttersprache und klingen dabei international und progressiv.

Irgendwo zwischen Synth-Pop und New Wave spielt sich auch das neue Album der Band, „Hata Payı“, ab. Und auch wenn wir nichts verstehen, können wir hier schon mal sagen: Klingt gut.

Auf den ersten Blick passt die Musik von Jakuzi nicht unbedingt in diese Zeit. Die Synths sind sogar im Zeitalter der Retromanie präsenter als bei den Kollegen und die Beats pendeln zwischen dem, was in Klubs lief, die mittlerweile geschlossen sind und mehr oder weniger kitschigen Akzenten, die ein bisschen so klingen, als würde irgendetwas sehr sanft eine Treppe herunterfallen.

Auf den zweiten Blick könnte dieses Album kaum besser in die heutige Zeit passen. „Hata Payı“ funktioniert dann fast als Hyperbel des oben erwähnten Trends, denkt zu Ende, was andere nur als Inspiration verstehen.

Dass das Ganze zum Beispiel beim Opener des Albums, „Sana Göre Bir Şey Yok“, wegen des repetitiven Gesangs fast tranceartig zusammenläuft, bei „Şüphe“ sogar nach Disko klingt, beweist die Authentizität des Projekts.

Gimmicks sind nicht einfach nur drin, weil sie geil klingen und gegebenenfalls etwas Nostalgie beisteuern, sondern weil Jakuzi die Dynamik ihres Genres verstanden haben.

„Hâlâ Berbat“ treibt es dabei auf die Spitze und lässt als Interlude häufiger über Beats stolpern, als alle anderen Tracks zusammen.

Es dürfte nicht überraschen, wenn Jakuzi mit „Hata Payı“ auch außerhalb der Türkei Aufmerksamkeit erregen sollten. Schließlich fast das Album den Trend in einer Rohform zusammen, an die sich Bands aus den vereinigten Staaten kaum heranwagen.

Einiges wiederholt sich, dynamisch hat das Album aber deutlich mehr zu bieten, als man beim ersten Durchhören heraushören mag.

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