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The Divine Comedy – Office Politics

Ein Anzug von der Rudi-Carrell-Gedenk-Kleiderstange, ein Telefon mit Drehscheibe und monotone Atari-2600-Zuckungen: Das Cover des neuen The Divine Comedy-Albums “Office Politics” erinnert auf den ersten Blick an ein Wimmelbuch für 80s-Veteranen.

So richtig überraschend ist das alles aber nicht. Neil Hannon-Fans wissen schließlich: Der Kopf des britischen Indie-Pop-Projekts erfreut sich nur allzu gern an Erinnerungen aus der Zeit, in der hierzulande Künstler wie Nena, Extrabreit und Hubert Kah von der Spitze der Charts grüßten.

Auch musikalisch präsentiert sich “Office Politics” wie eine Sound-Adelung längst vergangener Tage. Mit gewohnt frecher Zunge begleitet Neil Hannon tanzbare Bowie-meets-Ideal-Vibes auf ihrem Weg in den Pop-Olymp.

“Norman And Norma” beispielsweise erinnert an den kleinen Bruder von “Absolute Beginners”. Die Hit-Single “Queuejumper” würde sich auch gut auf einem Adam & The Ants-Album machen. Und das überdrehte “Psychological Evaluation” lässt nicht nur die Herzen alter Kraftwerk-Fans höher schlagen.

Neil Hannon setzt sich gemeinsam mit seiner Gefolgschaft in die Zeitmaschine und drückt auf den Button mit der Aufschrift “1983”. Trotz aller musikalischen Wegweiser verliert er aber nie die Orientierung.

Zwar steht das neue Studioalbum auf einem lupenreinen Vintage-Fundament. Aber The Divine Comedy klingen auch auf “Office Politics” immer noch nach The Divine Comedy. Soll heißen: exzentrische Sound-Experimente treffen auf harmonische Vocals.

Da zieht man sich im Frühsommer 2019 gerne mal eine Bundfaltenhose an und lädt die Freunde via Drehscheibentelefon zur 80s-Party ein.

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