Nashville, New York, Buenos Aires, Rio: Für die Musik war Anna Ternheim schon auf der ganzen Welt unterwegs. Um dem melancholischen Grundfundament ihres Sounds einen etwas positiveren Anstrich zu verpassen, verschlug es die gebürtige Schwedin diesmal ins sonnige Los Angeles.
So richtig fröhlich klingen die Songs ihres neuen Studioalbums „A Space For Lost Time“ aber nicht – eine Tatsache, die beim Hörer aber keinerlei Verstimmung verursacht. Ganz im Gegenteil.
Das wärmende Klangbild der Skandinavierin präsentiert sich wahlweise im poppigen Gewand („Every Time We Fall“, „Remember This“, „All Because Of You“) oder berührend und nachdenklich und umgeben von sphärischen Singer-Songwriter-Vibes („This Is The One“, „Lost Times“).
Annas Harmonien sind zugänglich. Nur ganz selten zuckt man im Rausch der Melodien mit den Schultern. Mit ihrer klaren, hin und wieder zerbrechlich vibrierenden Stimme folgt die Sängerin ihren tiefsten Gefühlen und Emotionen und macht dabei vor keiner inneren Hürde Halt.
In den Texten geht es um Vergangenes, um die Verbindung zwischen dem Gestern und dem Heute und darum, was all diese Erfahrungen mit einem machen können.
Aufgenommen an der sonnigen West-Coast präsentiert sich „A Space For Lost Time“ eher wie ein Soundtrack für herbstliche Stunden unter schwedischen Laubbäumen.
Nicht richtig dunkel, aber doch fernab des strahlenden Sonnenlichts hinterlässt der in Richtung der großen musikalischen Dichter und Denker (Leonard Cohen, Tom Waits, Bob Dylan) der Vergangenheit schielende Mix aus feingliedrigem Pop und aufwühlenden Singer-Songwriter-Einschüben große Spuren auf der Handmade-Pop-Landkarte.