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Chelsea Wolfe – Birth Of Violence

Fast täglich wird man im 21. Jahrhundert mit Gewalt konfrontiert. Nicht immer ist diese im Alltag offensichtlich spürbar, doch auf eine latente Art und Weise ist sie allgegenwärtig.

Momentan äußert sich diese latente Gewalt im Kampf gegen den Klimawandel oder in der Politik: zwei Bereiche, in denen Menschen kontinuierlich versuchen, gegeneinander anzukämpfen.

Genau diese Thematik kürt die amerikanische Songwriterin Chelsea Wolfe zum Hauptaspekt ihres neuen Albums „Birth Of Violence“. Auf ihre eigene musikalisch-dystopische Weise besingt sie darin die vorherrschende Finsternis Amerikas („American Darkness“), das Leben in einem zerstörten Universum („Dirt Universe“) und den bedrückenden Zustand der Erde („Erde“).

Musikalisch orientiert sich Chelsea Wolfe weiterhin an den Genres Doom, Goth und Folk. Jedoch verfolgt sie auf „Birth Of Violence“ einen puristischeren Ansatz als auf ihren bisherigen Veröffentlichungen.

So verzichtet die 35-Jährige auf das schwere Schlagzeug und die vordergründig verzerrten Gitarren, die auf ihrem letzten Album „Hiss Spun“ noch eine große Rolle spielten. Stattdessen greift sie zu einer klassischen, akustischen Gitarre, die von einem dezent eingesetzten Schlagzeug und computer-generierten Sounds begleitet wird.

Im Vordergrund stehen hierbei ihre Vocals und die Message, die sie mit ihrer dystopischen Musik vermitteln möchte. Diese besteht in ihrer Grundessenz daraus, mehr auf seine Mitmenschen und die Umwelt zu achten.

Chelsea Wolfe beweist mit „Bith Of Violence“, dass Doom und Goth nicht immer laut – und damit auch teilweise anstrengend – sein müssen, sondern – gepaart mit Folk – auch auf ruhigere und angenehmere Weise funktionieren.

Durch klare Strukturen treten somit Stimme und Texte in den Vordergrund. Und das alles, ohne die düstere Klangwelt zu verlieren, die über die Jahre zu Chelsea Wolfes Markenzeichen geworden ist.

„Birth Of Violence“ ist das organischste und damit vielleicht auch das beste Album, das die Musikerin bisher veröffentlicht hat. Es liefert den Soundtrack zum Ende einer Dekade, die geprägt ist von Katastrophen und Zukunftsängsten. Und dem Bewusstsein, dass etwas verändert werden muss.

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