MusikBlog - Entdecke neue Musik

Porridge Radio – Every Bad

Dana Margolin ist Ursprung und zentraler Nukleus von Porridge Radio. Jung begonnen als Soloprojekt bei Open Mic Sessions formte sich 2015 die Band um sie.

Das Debütalbum „Rice, Pasta And Other Fillers“ von 2016 strotzt nur so von dreckiger DIY Attitüde. Selber aufgenommen im Schuppen, klingt es auch nach echter Handarbeit. Alternative-Pop trifft auf explosiven Punk in der Garage.

Vier Jahre später jetzt „Every Bad“, ein Meilenstein der Band. Eine ausgewogen fette Produktion transportiert die Weiterentwicklung der vier mit intensiver Dichte.

Die 11 Stücke drehen auf die ein oder andere Weise um die Emotionalität und die unterschiedlichsten Beziehungen der 26 jährigen.

„Born Confused“ eröffnet als lebendiger Indie-Track. „Thank you for leaving me; Thank you for making me happy“. Emotionaler Konflikt auf den Punkt gebracht.

Die nächsten zwei Minuten bringen die Stilmittel der restlichen Platte jetzt schon auf den Punkt: „Thank you for making me happy“. Wieder und immer wieder. Begonnen als harmonischer Refrain, immer intensiver unterlegt von latent dramatischen Streichern bis sie es am Ende latent verzweifelt atemlos herausschreit.

Die Single „Sweet“ wechselt zwischen getragenem Alternative-Pop mit klarer Stimme und förmlichen Explosionen, die ihresgleichen an Dichte suchen.

In „Long“ zieht sich ihr New Wave angehauchter Post-Punk schleppend aber sicher in die Verzweiflung. Um am Ende erschöpft aufzuseufzen „I’m glad it’s not me; I’m glad it’s not me“, da ist sie wieder die Wiederholung.

„Pop Song“ und „Give Take“, überwiegend auf der ruhigen Seite, wirken fast noch intensiver, bevor die zweite Single „Lillac“ alles zusammenfasst was diese Platte ausmacht.

Extreme Langsamkeit transportiert berührende Verletzlichkeit in Melodie und Stimme. Langsam aber sicher steigert sich die Spannung, um sich schlussendlich ekstatisch zu entladen. Geschrien hypnotische Wiederholung zu kreischenden Gitarren mit immer treibenderen Drums:

„I don’t want to get bitter, I want us to get better, I want us to be kinder, To ourselves and to each other“. Das abrupte Ende hinterlässt ausgezehrte Leere. Es überfordert einen fast, dass jetzt noch drei Tracks kommen und diesen stillen Nachhall verdrängen.

Dafür versöhnt „Homecoming Song“ nochmal als dichte, elektronisch aufgeladene Fortsetzung von „Pop Song“ zum wirklichen Abschluss der Platte.

Musikalisch abwechslungsreich, emotional dicht. Düster melodisch, schleppend, klar und aufgeräumt. Explosionsartig laut entladend, dichte Teppiche mit Noise.

Post-Punk, Alternative-Pop mit starkem Charakter.

Facebook
Twitter

Schreibe einen Kommentar

Das könnte dir auch gefallen

Login

Erlaube Benachrichtigungen OK Nein, danke