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BC Camplight – Shortly After Takeoff

Wenn man schon einmal dabei ist, warum nicht mehrere Kunstformen miteinander verbinden? Das Singer/Songwriter-Genre lässt ja sowieso ein breites Spektrum zu.

BC Camplight nutzt das auch bis auf seine Grenzen hinaus aus und präsentiert auf seinem fünften Studioalbum „Shortly After Takeoff“ einen wechselhaften Sound zwischen Poetry-Charme, Experimentierfreude und sanften Tönen.

Der Sänger aus Philadelphia verbindet in seinem Sound Indie-Rock und Lo-Fi auf ebenso charmante Art und variiert sogar innerhalb seines Albums bei den Aufnahme-Techniken.

Sein zweiter Song „Ghosthunting“ ist eher eine Erzählung mit ein paar Gitarrenstreifern, die vor einem Publikum aufgenommen wurde. Dazu hat der Multi-Instrumentalist, der eigentlich Brian Christinzio heißt, noch weitere lustige und skurrile Geschichten über die eigenen Eltern, Begegnungen mit Geistern oder Mafia-Mitgliedschaften auf Lager.

So startet BC Camplight in „I Don’t Want To Be In The Mafia“ mit sanftem Piano-Sounds und fügt kontrastreiche Verstärkung durch seinen tiefen Gesang hinzu. Nach nur wenigen Zeilen entwickelt der Sänger aus Philadelphia diese ungleiche Kombiantion in eine dramatische Pop-Ballade, Geigen inklusive.

Der Titelsong „Shortly After Takeoff“ spielt wiederum mit anderen Elementen: Hier treffen holzige Xylophon-Töne und funky Gitarrenvibes aufeinander, während Christinzio all seine Oktaven zum Besten gibt.

In „Back To Work“ ist es dann die Robostimme auf Lo-Fi-Pop, die auf hohen Gesang mit schwungvollen Akkorden wechselt, während im Opener „I Only Drink When I’m Drunk“ noch eine tiefe Basslinie den Ton angibt.

Langeweile lässt sich BC Camplight also schon mal nicht vorwerfen. Allerdings wird auch schnell klar: Wären diese – teils musikalisch unpassenden – Einschübe nicht auf „Shortly After Takeoff“ zu finden, würde BC Camplight leider nur wie viele andere im großen See der Singer/Songwriter-Kultur untergehen.

Denn gerade Songs, in denen er sich zerbrechlicher zeigt und die Melodie weitestgehend gerade heraus für sich sprechen lässt, schwächeln („Arm Around Your Sadness“). So bleibt „Shortly After Takeoff“ letztlich nicht mehr als ein netter Zeitvertreib.

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