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Romare – Home

Gedanken, Sehnsüchte und Emotionen in seiner Musik rein instrumentell auszudrücken, kann eine Herausforderung, aber durchaus machbar sein. Schwieriger wird es vielleicht noch, wenn elektronische Sounds die Pfeiler dieses emotionalen Ausdrucks sein sollen. Vor allem, wenn Laien sie erkennen sollen.

Romare, der bürgerlich Archie Fairhurst heißt, nutzt House dennoch genau dafür und haucht seinen Tracks nicht nur eine persönliche Note, sondern auch Leben ein.

Bei seinem dritten Album „Home“ geht es um Spiritualität, Identität und Zugehörigkeit. Dabei bleibt Romare mit der Sound-Kulisse auf dem Dancefloor und startet bei „Gone“ und „Dreams“ mit dominierenden Beats, verspielten Trommeln und einer subtilen Untermalung von Soul-Gesang, der mal mehrstimmig mal einstimmig in Szene gesetzt wird.

Eine Hauptrolle übernimmt er aber nie. Vielmehr stellen die Sänger eine Ergänzung dar und sind gleichzeitig die am deutlichsten zu hörende, neue Inspiration des Künstlers.

Denn für „Home“ ließ sich Romare von amerikanischem Gospel, traditionellem irischen Folk sowie religiösen Hymnen und Country inspirieren. Genres, die auf den ersten Blick so gar nicht zum Dancefloor und vielschichtigen Sound des DJs passen.

Und dennoch fügen sie sich in das mal hektisch-laute („You See“) und mal nachdenklich-atmosphärische („Deliverance“) Klangbild von „Home“ ein. Doch nicht nur beim Sound seiner Tracks greift Romare zu für House eher ungewöhnlichen Mitteln.

Auch bei seiner Technik bleibt der gebürtige Londoner offen für neue Werkzeuge. So kommen auf „Home“ sowohl eine Vintage-Orgel aus einem örtlichen Second-Hand-Laden zum Einsatz, als auch eine 12-saitige Gitarre seines Vaters oder ein Schlagzeug für Kinder aus den 90er Jahren.

Diesen und weiteren Sounds gibt Romare die Möglichkeit, sich zu entwickeln und – wenn nötig – auch über längere Phasen eines Tracks auszudehnen: Von neun Stücken auf „Home“ sind nur zwei kürzer als vier Minuten angesetzt.

Seine Vielfalt, in der er House mit anderen Genres verbindet, drückt er allerdings in vier und acht Minuten mit der gleichen Liebe zum Detail aus.

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