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Sofia Kourtesis – Madres

Die Geschichte hinter dem Debütalbum “Madres” von Sofia Kourtesis ist so emotionsgeladen und dramatisch, dass man auch einen Hollywoodfilm daraus hätte machen können. Nur ganz kurz zusammengefasst: Sofia ist Wahlberlinerin mit peruanischen Wurzeln. Einige Monate nach dem Tod ihres Vaters wird bei ihrer Mutter Krebs diagnostiziert – Heilungschancen gleich null.

Entgegen aller Prognosen macht Sofia einen Berliner Neurochirurgen ausfindig, der sich der scheinbar aussichtslosen Situation stellt – mit Erfolg. Die Mama wird gerettet und ist heute wohlauf. Der “Wunderheiler” aus der Hauptstadt ist mittlerweile ein guter Freund der Familie.

Sofia Kourtesis hat diesen höchst dramatischen Erinnerungen nun einen Soundtrack zur Seite gestellt. Dieser richtet sich vor allem an all jene Menschen, die sich am Wohlsten fühlen, wenn sich Sounds aus den Bereichen House, Techno und Electronica aus den Boxen schälen.

Was im Fall von “Madres” besonders auffällt: Die Urheberin begegnet all den hoch emotionalen Erinnerungen mit einer lebensbejahenden Grundpositivität. Im Vordergrund stehen hoffnungsvolle Botschaften, die aufmuntern und beflügeln sollen.

Sofia gelingt der Spagat zwischen Freud und Leid mit Hilfe von eingängigen Melodien, tanzbaren Beats und immer wieder eingestreuten Gesangsschnipseln, die dem großen Ganzen eine zusätzliche persönliche Note verleihen.

Der Mama-Retter Prof. Dr. med. Peter Vajkoczy bekommt seine Widmung (“Vajkoczy”) genauso wie das “Funkhaus” und der Kunstbereich als Ganzes (“How Music Makes You Feel Better”). Über allem steht natürlich die Mutti, die sich nicht nur am Albumtitel, sondern auch an vielen kleinen persönlichen Soundgrüßen erfreuen darf.

Sofia Kourtesis beeindruckt mit einem musikalischen roten Faden, der alles Dargebotene mitnimmt und nichts außen vorlässt. So glänzt “Madres” nicht wegen einiger Highlights, sondern als in sich stimmiges Ganzes. Das gelingt auch nicht vielen Künstler*innen mit ihrem ersten Album. Hut ab.

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