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Mildlife – Automatic

Die alternativen Kraut-, Funk- und Jazz-Rocker Mildlife aus Australien sind hierzulande noch ein unbeschriebenes Blatt, und das obwohl ihr Debütalbum „Phase“ 2018 vollkommen zu Recht ordentlich Lobpreisung erfuhr.

Das mag nicht zuletzt an ihrer Medienscheue liegen, elaborierte Wikipedia-Einträge und Online-Interviews sucht man bei diesem Quartett vergeblich.

Man kann das hier kurz und knackig machen: Mit ihrem Zweitwerk „Automatic“ etablieren sich die Melbourner Midlife als feste Größe im tiefenentspannten genreübergreifenden Jam-Rock.

Ähnlich wie Holy Fuck, nur lässiger, sind die instrumentalen Songs (die ab und an ein wenig vocoder-verzerrten Gesang übergestülpt bekommen) sehr trip-lastig und damit recht nah am Elektro, was nicht wenige dazu veranlasst, Mildlife als Elektro-Pop einzuordnen, doch rein herstellungstechnisch ist ihr Sound Psychedelic-Rock.

Das Schöne dabei ist, wie sehr Mildlife sich scheinbar von Can haben inspirieren lassen. Dem trippigen Sound wohnt hier eine Friedfertigkeit inne, die herrlich mitanzuhören ist.

Die sechs sehr langen Stücke von „Automatic“ funktionieren unter genauer Inspektion mit High-End-Kopfhörern genauso wie als angenehme Hintergrundbeschallung während netter Gruppenkonversation.

Kosmischer Funk, der den Kopf frei macht. Midlife haben einen wohltuenden Weg gefunden, ihre Instrumente sprechen zu lassen, ohne ein gestriges Vintage-Klischee vergangener Jam-Rock-Epochen zu sein.

Ihr Sound ist überraschend zeitgemäß, obwohl sie so gar nicht in unsere Pop-Zeit passen. Ein großer Groove-Spaß.

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