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Blue October – This Is What I Live For

Absolut gitarrenverliebt, oft mit röhrendem Gesang begleitet und pathetisch: diese Beschreibung passt wohl auf so einige Bands aus dem dennoch breit gefächertem Genre Alternative-Rock. Auch Blue October aus Houston, Texas können sich nicht völlig von den Klischees frei machen.

Allerdings fährt die Gruppe um Frontmann Justin Furstenfeld damit bereits seit Jahren sehr erfolgreich. Oder zumindest hartnäckig. „This Is What I Live For“ ist das zehnte Album der Band.

Am Sound von Blue October hat sich über die Jahre kaum etwas geändert. Das Quartett bedient sich nach wie vor an Emo- und Post-Grunge-Elementen und lässt diese im Opener „I Laugh At Myself“ mit hallenden Saitenklängen direkt mal die Stimmung des Albums festlegen.

Denn auch inhaltlich bleiben die Songs düster, ernst, zerbrechlich. In der Vergangenheit thematisierte und verarbeitete Furstenfeld schon mentale Gesundheit, Drogenabhängigkeit und seine inneren Dämonen.

Der erste Song des Albums, der vor allem atmosphärisch wirkt, setzt dort wieder an. Ungeschönt und mit direkten Worten besingt Furstenfeld seine Beziehung, die unter seinem starken Alkoholkonsum zu leiden scheint.

Das darauffolgende „The Way I Used To Love You“ ist dagegen weitaus zurückhaltender. Furstenfelds Gesang dringt nur selten durch die Grunge-Gitarre, gibt sich aber ansonsten dem musikalischen Fluss des Songs hin. Der Titelsong ist energiegeladener und nähert sich eher klassischen Alternative-Rock-Hymnen mit starken Gitarren und zurückhaltenden Drums.

Mit „Oh My My“ folgt dann ein musikalischer Bruch: Mit Keyboard-Sound-Klatsch-Elementen klingen Blue October fast schon wie Pop-Punk. Ein richtiger Hit ist der Song leider nicht, eine überraschende Abwechselung in der sonst eher düsteren Kulisse allerdings schon.

„Moving On (So Long)“ nimmt diesen lockeren Vibe sogar auf und verströmt mit Westerngitarre und mehrstimmigen Gesang hoffnungsvolle Stimmung.

Alternative-Rock-Klischees bedient „This Is What I Live For“ in jedem Fall. Blue October schaffen es aber oft genug, sich von ihnen zu lösen.

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