Dass in Sachen Pop viel Gutes aus Australien kommt, ist keine Neuigkeit mehr: Lorde, Troye Sivan und natürlich auch Sia prägen die Sound-Landschaft schon lange. Auch Tia Gostelow könnte ihre Inspirationen von diesen Ikonen, die stets zwischen Mainstream und Innovation schwirren, haben.

Die Sängerin aus Queensland wurde in Down Under bereits als eine der vielversprechendsten Newcomerinnen gehandelt und veröffentlichte ihre erste Single mit gerade mal 16 Jahren. Auf dem restlichen Musikmarkt will sie sich nun mit ihrem zweiten Album „Chrysalis“ ebenfalls beweisen.

Was sie mit Lorde und Troye Sivan – abgesehen von der Generation – gemein hat: Das Gespür für den richtigen musikalischen Augenblick. So arbeitet auch Tia Gostelow in ihren Songs mit vielen Schichten und kombiniert geradlinige Beats mit scheinbar willkürlichen Spielereien („Same Place“ , „Psycho“).

Die Melodien selbst hält sie dabei oftmals so geschickt straight, dass ein Ohrwurm unvermeidbar ist. Tatsächlich bergen Gostelows Songs alle ein gewisses Hitpotential und bedienen sich aus dem gleichen Gerüst, fallen aber niemals in die einfache Songwriting-Routine, in der alle Stücke nur noch wie eine bloße Aneinanderreihung klingen.

Authentischer 80s Charme wie im Opener „Two Lovers“, dynamische Synthie-Wellen wie in „Psycho“ und die wechselnd mal sanfte und mal gehaltvolle Stimme der australischen Sängerin machen „Chrysalis“ zu einem unterhaltsamen Erlebnis.

Das Besondere: Trotz der vorantreibenden Elektronik könnten sowohl die Melodien als auch der Gesang vermutlich ebenso gut in einem romantischen Folk-Setting stattfinden.

Das könnte daran liegen, dass die 21-Jährige Mumford & Sons und Taylor Swift als ihre musikalischen Vorbilder angibt. Oder aber an Tia Gostelows Talent, welches sich schlichtweg in gleich mehrere Stile ausstreckt.

Nur eins gelingt Gostelow mit „Chrysalis“ nicht so gut wie den vergleichbaren Künstlern: Das Gleichgewicht zwischen windigen Mainstream-Nummern und Pop-Innovationen. Stattdessen liegt der Fokus der Waage eher auf letzterem.

Das bedeutet aber nicht, dass ihre Songs nicht mitreißend wären. Allerdings könnten sie noch eine Weile ein wertgeschätzter Geheimtipp bleiben.

Schreibe einen Kommentar

Das könnte dir auch gefallen

Album

Jake Isaac – Honesty

Album

Tia Gostelow – Thick Skin

Login

Werde MusikBlog-Mitglied!

Werde MusikBlog-Fan-Mitglied und du kannst Alben als Favorit markieren und deine eigenen Jahres-Charts erstellen.

Erlaube Benachrichtigungen OK Nein, danke