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Casper Clausen (Efterklang) – Better Way

Seit seinem Teenageralter hat er immer in Bands gespielt, als Frontmann in der dänischen Indie-Gruppe Efterklang etwa oder mit Liima. Nun bringt Casper Clausen sein erstes Soloalbum heraus, und die Chance, sich mal richtig austoben zu können, hat er genutzt.

„Better Way“ ist die Spielwiese eines Künstlers, der sich selbst in seine Musik hineinziehen lässt. „I’d go to my studio every day, turn on some machines and find some sounds that I like […] and let my mind drift away.”, verriet Casper Clausen über den Schaffensprozess.

Was dabei herauskommt, wenn man dem Fluss auf diese Weise freien Lauf lässt, ist wohl der fast neunminütige Eröffnungstitel des Albums, „Used Think“. Wie ein Kartenhaus baut Clausen Schicht für Schicht seine Komposition, fügt immer noch ein weiteres Motiv zum industriell-anmutenden Klanggewusel hinzu, bis er erst nach Minuten seinen Gesang darüber baut.

Clausens Stimme kommt übrigens auch in den anderen Songs selten ohne elektronischen Filter aus, aber auch ohne diese Verfremdung klingt sie meist entrückt. Auf dieser Platte ist er mehr Soundarchitekt als Sänger.

„Better Way“ hört man an, dass das Album fast ausschließlich am Computer entstanden sein muss. Minimalistische, manchmal allzu repetitive Elektromotive begründen die Sphären, die von schwirrenden Laserklängen durchstrahlt werden. Nur selten geht das daneben, so wie beim Song „8 Bit Human“, der vor nervöser Überladenheit eher Kopfweh provoziert.

So, wie sich der Künstler einfach driften ließ, so verfällt man auch als Zuhörer*in im Laufe des Albums in eine eigenartige Schwebe zwischen Verträumtheit und Lummerland. Wer den letzten Titel erreicht hat, in dem man sich nochmals über acht Minuten hinweg über die „Ocean Wave“ dahintreiben lässt, den dürfte Clausen dann vollends eingelullt haben.

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