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Frànçois And The Atlas Mountains – Banane Bleue

Die Musik von François Marry war schon früher sehr international, als er seinen Indie-Pop mit Einflüssen aus dem Afropop oder der arabischen Musik zusammenbrachte. Die neue Platte seiner Gruppe Frànçois & The Atlas Mountains, „Banane Bleu“, gibt sich einmal mehr kosmopolitisch.

Mit dem Titel borgt sich der Franzose eine Theorie aus der Geographie: Die „Blaue Banane“ denkt einen einzigen europäischen Großraum, der von London über die Niederlande, Belgien und Süddeutschland bis nach Oberitalien reicht. Innerhalb dieses Gürtels seien die Grenzen zwischen den Städten so sehr verwischt, dass eine miteinander verbundene Megalopole entstanden sei, so die Idee.

Man kann sicherlich behaupten, dass Wirtschaftsgeographie noch nie so poetisch klang wie auf diesem Album. Die Gruppe aus Bristol mit dem Frontmann aus Frankreich ist selbst durch und durch europäisch; das neue Album wurde in angemieteten Studios in Berlin, Athen und Paris aufgenommen.

Trotzdem irrt, wer von dem Album in musikalischer Hinsicht eine Vertonung des europäischen Gedankens erwartet – in dem Sinne, dass man hier französische Chansons neben Italo-Pop hören würde. Wer hätte das auch hören wollen.

Zwar wechseln die Lyrics immer wieder zwischen Englisch und Französisch hin und her (gern auch im selben Song). Ansonsten bleiben Frànçois & The Atlas Mountains größtenteils innerhalb der Grenzen ihres Dream-Pop.

Das ist aber gar nicht schlimm: Mit sanften Gitarren („The Foreigner“) und verträumten Klavierthemen („Par le passé“) und nicht zuletzt dem warmen Gesang von François Marry schafft die Gruppe eine atmosphärische Wohligkeit, die diese Platte ausmacht.

Musik, die wie gemacht ist für einen gemütlichen Sonntagmorgen. Und ein Album, das gerade jetzt die innereuropäischen Grenzen überwindet.

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