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Japanese Breakfast – Posing in Bondage – Neues Video

Der Wunsch nach Nähe, das Leiden, das damit verbunden ist und die drastischen Maßnahmen, die dafür in Kauf genommen werden. Mit diesen Themen beschäftigt sich Michelle Zauner alias Japanese Breakfast in ihrer neuen Single „Posing In Bondage“. Das dazugehörige dritte Album „Jubilee“ erscheint dann am 4. Juni.

Die gebürtige Koreanerin, die seit ihrem neunten Lebensjahr in den Vereinigten Staaten zu Hause ist, hat schon mit ihrer Vorgänger-Platte „Soft Sounds From Another Planet“ 2017 ordentlich viel Aufsehen erregt und die Erwartungen in Indie-Szene waren dementsprechend hoch.

Auf „Posing In Bondage“ beweist Zauner eine neue Seite und lässt ihre charakteristischen Gitarren komplett raus. Der Fokus liegt dieses Mal auf sphärischen Synths und elektronischen Beats.

In einem ihrer bisher wohl düstersten Songs beschreibt sie die gegenseitigen Annäherungsversuche zweier Personen, die leider vergeblich bleiben. Die verzweifelte Suche nach Zuneigung führt mindestens eine der beiden Parteien zu Alkohol und BDSM-Gear.

Die Frustration wird durch eine gewisse Sprachlosigkeit in dem wortkargen Refrain deutlich: „Closeness/ Proximity/ I needed/ Bondage“. Diese Einsilbigkeit wurde bisher wohl nur von Daft Punks „Harder/ Better/ Faster/ Stronger“ getoppt.

In dem Video zu „Posing In Bondage“ wird die Einsamkeit durch einen verlassenen Supermarkt um ein Uhr morgens versinnbildlicht.

Bei flackerndem Licht fährt die Sängerin mit einem blutverschmierter Mund mal auf einem Hoverboard, mal in einem Einkaufswagen durch die leeren Gänge.

Ganz alleine ist Japanese Breakfast dann aber doch nicht und Harmony Tividad von Girlpool gesellt sich zu ihr. Zum Highlight des Videos wird dann die freundschaftliche Nudelfütterung.

Neben ihrer bald erscheinenden LP wird Zauner übrigens am 5. August ihre Memoiren veröffentlichen. Nicht schlecht für eine erst 32-Jährige.

Nach einem Essay im New Yorker, das viral ging, wurde ihr ein Buchvertrag angeboten, den sie nicht ablehnen konnte. In der Autobiografie wird sie sich dann – ähnlich wie in ihrer Musik – mit ihrem Aufwachsen in den USA als Asiatin, dem Verlust ihrer Mutter und ihrer Selbstfindung widmen.

Durch dieses Release-Doppelpack könnte 2021 das Jahr von Japanese Breakfast werden. Die bisherigen Singles lassen die Erwartung zumindest weiterhin ansteigen.

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