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Raf Rundell – O.M. Days

Eines Vorweg: Das Beste am neuen Raf-Rundell-Album “O.M. Days” ist die schäumende Bassline zum Auftakt in „More U Know“.

Die ist catchy, tragbar und das Standalone in Sachen Keep-In-Mind-Moment. Hier lässt sich auch am deutlichsten der elektronische Einfluss des Duos The 2 Bears nachhören – Rundells musikalischer Partnerschaft mit Joe Goddard von Hot Chip. Danach geht’s steil bergab.

Mit gutem Willen lassen sich noch die Features auf “O.M.Days”, von Lias Saoudi über Terri Walker bis Andy Jenkins, als prägnant bezeichnen. Keiner der Gäste verhindert jedoch das Dahinplätschern einer chilligen Eigenbrötler-Platte ins Nirgendwo.

Am ehesten würde sie wohl noch in Richtung eines kleinen, alternativen Londoner Kellerclubs fliessen, wenn da einer geöffnet hätte.

So aber fehlt „O.M.Days“ gegenwärtig jeder Abspiel-Anlass. Andererseits war Raf Rundell auch noch nie die Sorte Künstler, auf die man hinfiebert, im Sinne von „lasst uns mal wieder Rundell hören“.

Und falls doch, welchen Song überhaupt? Haben die Songs überhaupt Titel? Lassen sie sich singen, summen, erinnern? Lassen sie nicht.

Rundell ist viel eher der Künstler, der zufällig irgendwo auf Playlisten rutscht, zu dem man dann mitwippt und eine Tüte die Runde macht. Song vorbei, Tüte aufgeraucht, Musik vergessen.

Mit seinem dritten Album treibt der Brite dieses Phänomen gemäß des Plattentitels auf die Spitze: Mäandernde Belangslosigkeiten in „Ample Change“, Vocoder-Unsinn im Opener, verkappter Trip-Hop in „Down“.

Alles geht zum einen Ohr rein und zum anderen raus. Was bleibt, ist die Basslinie vom Anfang. Und das ist einfach zu wenig.

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