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Daniel Avery – Together In Static

Während der Corona-Pandemie sind Video-Konferenzen in vielen Bereichen zur Normalität geworden. Wer konnte, hat die Arbeitskolleg*innen lange Zeit nur digital gesprochen, Spieleabende wurden per Video oder online veranstaltet und auch Telefonate haben sich mit Bild und nicht nur am Hörer plötzlich besser angefühlt.

Auch Kulturveranstaltungen und Konzerte im Stream sind seit 2020 nichts Ungewöhnliches mehr. Der DJ Daniel Avery hat während des Lockdowns in Großbritannien ebenfalls mehrfach aus der Hackney Church in London live gestreamt und dafür eigene Sets komponiert.

Daraus ist nun sein viertes Album „Together In Static“ entstanden, welches die Hoffnung auf kommende gemeinsame Zeiten musikalisch ausdrücken soll. Und das wird schon beim Opener „Crystal Eyes“ deutlich: Die durchgehend hallenden Synthie-Töne klingen nicht nur wie ein verheißungsvoller Auftakt, sondern spielen im Set des DJs vermutlich genau diese Rolle.

Direkt in „Yesterday Fiels“ kommt dann der Bruch: verzerrte und dynamische Beats treffen auf sanftere Synthie-Töne, die zunächst aber im Hintergrund bleiben. Im Laufe des Stücks dreht sich das Gleichgewicht und es sind die wummernden Beats, die etwas weniger im Vordergrund stehen.

Ein Leadgesang setzt bei keinem der 11 Tracks ein. „Together In Static“ ist fast ausschließlich instrumental. Nur bei „A Life That Is Your Own“ drängt hin und wieder Gesang durch, in „Hazel And Gold“ ist leichtes Säuseln zu hören und „[Hope Comes In Many Forms]“ ist quasi nur ein dreisekundiger Ausschnitt in dem der Songtitel ausgesprochen wird.

Der Rest der Platte konzentriert sich auf Sounds, Brüche und Rhythmen. Und das sowohl innerhalb der Songs als auch im Zusammenspiel der einzelnen Tracks.

„Together In Static“ ist demnach ein Album, das viele Stimmungen und Elemente vereint, aber am besten eben doch im Stück funktioniert und fasziniert. Außerhalb eines Streams aus der Hackney Church dürfte es vor allem diejenigen fesseln, die sich ohnehin schon mit elektronischer Musik beschäftigen.

Das Gute: vorerst will Avery seine Stream-Reihe wohl weiterführen.

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