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DZ Deathrays – Positive Rising: Part 2

DZ Deathrays genießen es, nicht nur aus der Zeit, sondern auch auf ein bisschen auf den Kopf gefallen zu sein. Irgendwer in der Band findet die Beastie Boys ganz gut, ein anderer Sum 41. Doch die Kanten solcher Bands haben es nie in den Sound der Australier geschafft.

Stattdessen verliert sich die Band mal wieder in zu heiß gebadetem Stadionrock, für dessen zappelnde Anteile und Synthesizer-Einwürfe einst ein findiger PR-Stratege das Prädikat “Dance-Punk” in den Äther geworfen hat.

Auch wenn das Trio für den zweiten Teil ihrer „Positive Rising“-Saga stimmgewaltige Unterstützung von Rapperin Ecca Vandal erhält, hat die Band mit herzhaftem Punk so viel zu tun, wie die DFB-Elf mit dem Europameistertitel.

„Positive Rising Part II“ veräußert sich vielmehr als komisch geschniegeltes Crossover-Produkt aus Rap-Rock und College-Punk der 00er Jahre, das zahnlos bleibt wie ein kastrierter Köter. Ob trotz oder wegen der disparaten Songs, hat man schon ganz vergessen.

In „Swept Up“ klingt die Band jedenfalls plötzlich mehr nach Britpop und DMA’s als nach breitbeinigen Poser-Rockern und fällt damit zwar aus dem Rahmen, aber erstmals nicht ganz durch.

Konstant bleibt dafür eine hochkalorische Produktion ohne Nährwert. Wo es DZ Deathrays krachen lassen wollen und die Fäuste in der Tasche ballen, ist der Bass beschnitten. Dabei würden sie sich gerne an den Schritt fassen, als wäre Fred Durst noch immer einer von den Coolen.

Mit dem artifiziellen Harte-Jungs-Pathos bleibt lediglich das Image einer tiefergelegten Boygroup mit aufgeschminkten Schrammen, denn die Australier sind nicht mal im Ansatz so hart wie sie gerne suggerieren.

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