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Jake Bugg – Saturday Night, Sunday Morning

Einen Hype auszulösen mag die eine Hürde sein. Das Niveau danach zu halten, ist wahrscheinlich die viel größere. Jake Bugg hat es geschafft, zumindest bis hierhin.

Innerhalb von fünf Jahren hat der Songwriter, der irgendwo zwischen Folk, Rock, Slacker-Elementen und zugänglichem Pop taumelt, vier Alben veröffentlicht. Ein strammes Tempo, das dann aber erstmal vier Jahre lang gebrochen wurde. Mit „Saturday Night, Sunday Morning“ ist die ersehnte Nummer fünf nun aber vollständig.

Und die Jahre und Buggs Entwicklung sind auf dem Album deutlich hörbar. Ein wichtiges Element ist aber gleich geblieben: Bugg punktet nach wie vor und scheinbar ohne besondere Anstrengung mit seiner Stimme.

Diesem Talent ist er sich wahrscheinlich auch selbst bewusst. Songs wie das sich an Pop annähernde und leider doch monotone „About Last Night“ kriegen etwa alleine durch den beliebten, knurrenden Gesang von Bugg noch die Kurve.

„Rabbit Hole“, „Lonely Hours“ und „Lost“ driften dann völlig in Richtung vermeintlichen tanzbaren Pop. Schlecht gealterte und daher längst nicht mehr verwendete Elektro-Beats treffen auf die tiefen Gitarrentöne von Jake Bugg.

Sie finden natürlich auch auf „Saturday Night, Sunday Morning“ ihren Platz. Allerdings reißen weder sie noch sein Gesang bei allen Songs das Ruder rum. Die Ausflüge in den Pop sind zu erzwungen und damit leider auch zu hektisch.

Songwriter-Kunst, die spannende Melodien oder den charmanten Stilmix von Bugg betonen, gibt es auf seinem fünften Alben nur selten. Und weil er seine Power schon am Anfang verfeuert und die beiden Singles „All I Need“ und „Kiss Like The Sun“ in typischer Bugg-Manier dort platziert, sind es die ruhigen Momente, die auch die packenden sind.

So überzeugt „Maybe It’s Today“ mit romantischem Retrosound und „Downtown“ mit einer klassischen, balladenartigen Klaviermelodie. Auch sie eignen sich nicht unbedingt, um den Charakter von Buggs Gesang zu unterstreichen.

In dem Fall macht das aber gar nichts – der Songwriter kann schließlich mehr, als seine wiedererkennbare Stimme zu präsentieren. Nur lässt er das auf „Saturnight Night, Sunday Morning“ nur sehr selten zum Vorschein kommen.

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