Kala Brisella stellen heute das neue Video zu ihrer Single “Dafür” vor, das auf MusikBlog Premiere feiert.
Knarziger Indie-Punk-Sound trifft hier auf Start-Stop-Songwriting, das die Hörer nicht zur Ruhe kommen lässt: Wenn nicht gerade verzerrte Gitarren und das scheppernde Schlagzeug im Chorus wüten, treibt der hektische Bass den Song frenetisch vor sich her.
Im noisigen Post-Punk-Chorus offenbart sich die Hauptbotschaft des Songs: “Ich bin dafür, dass wir dagegen sind” – eine simple, wie einleuchtende Message, die in ihrer Performance an frühe Protestsongs und Anti-Hymnen von Tocotronic erinnern.
“Dafür” stammt vom dritten Album der Berliner Band “Lost In Labour“, das im November 2020 via Tapete erschienen ist.
Laut MusikBlog-Review fügen sich Kala Brisella mit ihrem Nachfolger zur 2018er Platte “Ghost” damit passgenau in den modernen Post-Punk-Kontext ein – und zerlegen ihn gleichzeitig: “Die drei Berliner haben ihren Weg in der brandenburgischen Abgeschiedenheit konsequent weitergedacht, ohne sich dabei untreu zu werden. Latent schwelende Gesellschaftskritik wird mit einem Augenzwinkern oder einem Tränchen in modernen Post-Post-Punk-Sound gepackt.”
Das begleitende Video ist genauso einfach gehalten wie der Song selbst: Zuerst sind die Bandmitglieder zu sehen, wie sie ihren normalen Alltag in Berlin bestreiten. Kurz darauf springen alle drei auf, lassen von ihren derzeitigen Aktivitäten wie Geld abheben oder auf einer Treppe sitzen ab, laufen los – und filmen sich selbst dabei.
Immer mehr rennende Menschen sind aus einer frontalen Selfie-Ansicht zu sehen, das Videoraster wird immer größer. Zwischendurch finden einzelne Personen immer absurdere Vorgehensweisen, um von links nach rechts durch das Bild zu kommen – kriechend, stolzierend, hüpfend.
Im Laufe des Videos schauen Leute auf ihre Handys, sehen darauf die anderen rennenden Menschen, filmen sich selbst mit ihren Geräten – möglicherweise eine Kritik an ein immer größeres Geltungsbedürfnis in sozialen Medien, gegen das das Trio mit ihren Lyrics wettert.
Am Ende des Videos sind so viele laufende Leute zu sehen, dass die einzelnen kleinen Videos sich zu einem Mosaik bilden. Das zeigt die Band, wie sie die letzten krachigen Schlussakkorde performt.
