MusikBlog - Entdecke neue Musik

Tora – A Force Majeure

Nach den ersten beiden Alben haben Tora, die vier Jungs aus Byron Bay, Australien bereits ihren Markenkern geprägt: Coole Elektrosounds in chillig dahinplätschernder Geschwindigkeit, die sich am Strand und im Club genauso gut machen wie im Fahrstuhl.

Der dritte Langspieler “A Force Majeure” und Nachfolger zum 2019er „Can’t Buy the Mood“ erfindet das Rad dabei nicht neu. Stilistisch – im Windschatten von James Blake und Metronomy irgendwo als Chillwave oder elektronischer R&B zu beschreiben – sind die Songs wie aus einem Guss.

Sie sind gebaut aus geschichteten Rhythmen und pulsierenden Soundflächen, aus schimmernden und pochenden Elektrobeats, zwischen denen immer mal wieder andere Instrumentaltöne hervorblitzen. Hier ein paar Pianotöne, da ein Bassmotiv.

In „Inundated“ schneiden plötzlich stroboskopartige Beats wie Laser durch den Clubnebel, in „When Will I Lean“ dringt das Elektromotiv immer mal wieder an die Oberfläche, um im nächsten Moment wieder tiefer abzutauchen – wie die Band in diesen Songs mit den Reglern spielt, wie sie ihre Spielereien orchestriert, das macht Spaß beim Zuhören.

In allem bleiben die Songs doch immer sehr reduziert und minimalistisch, überfordern nicht mit Effektgewitter. Auch mit den neuen Songs kann man noch immer gut in der heißen Sonne an einem australischen Ostküstenstrand chillen, ohne genervt abzuschalten. Dazu sind die Songs sehr fokussiert, die meisten kommen nicht über drei Minuten hinaus.

Wirklich aus dieser dahinplätschernden Welle auszubrechen, das tut allerdings kein Song. Vielleicht sind sich Tora diesem Manko der tendenziellen Eintönigkeit bewusst, sie reagieren darauf jedenfalls mit demselben Rezept wie auf den vorigen Alben, nämlich mit Gaststars:

Diesmal sind es Angie Hudson und Molly Nicholson, die als Co-Part von Leadsänger Jo Loewenthal in zwei Songs für etwas Abwechslung sorgen.

Auf ihrem dritten Album führen Tora also ihren Sound der vergangenen Alben fort. Das ist keine schlechte Nachricht, aber eine große Weiterentwicklung ist es auch nicht.

Facebook
Twitter

Schreibe einen Kommentar

Das könnte dir auch gefallen

Login

Erlaube Benachrichtigungen OK Nein, danke