Zehn Jahre ist sie nun alt, die Band The Record Company aus Los Angeles. Und es scheint, als ob sie mit dem Album im Jahr ihres ersten runden Geburtstags nun erwachsen wird.
Was man weniger auf ihre bisherige Musik beziehen sollte als auf die, welche die Jungs um Chris Vos jetzt machen. Denn „Play Loud“ ist im Vergleich zum Debütalbum „Give It Back to You“ von 2016 und dem 2018er „All of This Life“ tatsächlich eine hörbare Weiterentwicklung.
Mit LP Nummer Drei hängen The Record Company ihre Kinderschuhe an den Nagel und lassen nach eigenem Bekunden die Heimstudio-Phase ihrer früheren Aufnahmen hinter sich.
Zum ersten Mal hat das Trio dabei auch mit externen Songwritern zusammengearbeitet und Dave Sardy als Produzenten engagiert, der in seinem Portfolio solche Namen wie Oasis oder die Red Hot Chili Peppers stehen hat. Das sagt viel darüber, was The Record Company im Blick haben: nämlich die finale Rock-Werdung ihres frühen Blues-Americana-Rock-Stils.
Die Band, die sowohl Blues-Künstler als auch Punkbands als ihre Einflüsse zitiert, leugnet ihre Anfänge auf „Play Loud“ zwar nicht. Mit „Awake“ mit country-hafter Gitarre ist noch ein Americana-Stück übrig. Auch das bluesige „Lady Lila“ im Sechsachteltakt hätte auf eines der früheren Alben gepasst.
Ansonsten gehen The Record Company zu Arctic-Monkeys-artigem Alternative-Rock über. Die Gitarren sind eingestöpselt, der Gesang dröhnt, der Verstärker zerrt an Vos‘ Stimme. Und die Songs sind in ihrer Eingängigkeit wie für die Livebühne gemacht:
Das rhythmische „Get Up And Dance“ gibt die Richtung vor, und der Background-Chor in „Live As One“ ist auf der Platte nur der Platzhalter für die mitsingenden Massen.
Mit „Play Loud“ werden The Record Company mehr Mainstream als bisher. Ob’s dem Erfolg dient, wird sich zeigen.