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King Hannah – I’m Not Sorry, I Was Just Being Me

Wenn es um europäische Musikhauptstädte geht, dann steht Liverpool ganz weit oben auf der Liste. Im einstigen Mersey-Beat-Epizentrum begannen nicht nur die Beatles ihre Weltkarriere. Auch Bands wie Echo & the Bunnymen, Frankie Goes To Hollywood, The Wombats und Lightning Seeds lernten ihre ersten Business-Schritte in der berühmten Hafenstadt.

Mit Liverpool werden große Melodien in Verbindung gesetzt. Da passt eine eher disharmonisch agierende Atmo-Combo wie King Hannah nicht ganz so ins Bild – und dennoch hört man den beiden Hauptprotagonisten Hannah Merrick und Craig Whittle gerne zu, wenn sie ihren träumerischen Noise-Pop zelebrieren.

King Hannah kümmern sich nicht um eingängige Harmonien, um opulent arrangierte Refrains oder um trendige Hit-Hymnen. Das seit 2017 musizierende Duo fühlt sich eher im atmosphärischen Dunkel wohl.

Dort wo es knirscht und knarzt und wo sphärische Soundwellen auf hypnotisierende Vocals treffen, krabbeln Ameisen über angeknabberte Apfelreste (“Ants Crawling Over An Apple Stork”) und sterben Haustelefone den Heldentod (“Death Of The House Phone”).

Cineastische, bisweilen ziemlich schräg und verkopft zirkulierende Soundlandschaften schälen sich wahlweise bedrohlich (“Big Big Baby”), narkotisierend (“I’m Not Sorry, I Was Just Being Me”) oder lieblich schrammelnd und schunkelnd (“It’s Me and You, Kid”) aus den Boxen.

King Hannah machen Musik für die Dunkelheit. Wenn der Mond die Sonne ablöst, die Nacht den Tag beiseite schiebt und in den Schlafzimmern dieser Welt die letzten Akkus runterfahren, dann sind Hannah Merrick und Craig Whittle zur Stelle. Der Soundtrack für aufwühlende Stunden unter der Bettdecke:

King Hannah wissen, wie’s geht. In diesem Sinne: Gute Nacht!

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