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Kurt Vile – (watch my moves)

Ein galoppierendes Pianothema, zarte Bläser im Background und eine Stimme im Gesprächsmodus: Kurt Vile startet auf seinem neunten Studioalbum “(watch my moves)” mit einem gute Laune verbreitenden Sound-Stillleben (“Goin On A Plane Today”).

Kurz darauf folgen groovende Percussions und eine ganz geschmeidig zwischen Karibik und Countryside pendelnde Gitarre (“Flyin”). Man ist sofort wieder drin im Vile-typischen Klangkosmos, der sich facettenreich und vermeintlich in sich ruhend in alle Richtungen ausbreitet.

Im wabernden Rückwärtsgang weckt Kurt Vile Erinnerungen an einen tiefenentspannten Lou Reed (“Palace Of OKV In Reverse”). Wenn es um ein passendes Soundbild für explodierende Steine geht, dann lässt sich das ehemalige The-War-On-Drugs-Mitglied auch mal gerne über sieben Minuten Zeit (“Like Exploding Stones”).

Bisweilen trügt der Schein, wenn man versucht, vermeintlich offensichtlich miteinander verknüpfte Album-Puzzleteile näher zu betrachten. So entfacht der Klang von explodierenden Steinen kein Noise-Feuerwerk und es schält sich auch kein ausgestopfter Leopard angsteinflößend und wild fauchend aus den Boxen (“Stuffed Leopard”).

Kurt Vile glänzt auf “(watch my moves)” mit einer musikalischen Diversität, die sich atmosphärisch auf zumeist watteweichen Wolken getragen, von nichts und niemandem aus der Ruhe bringen lässt.

Mit viel Gelassenheit, dem richtigen Händchen für pointierte Richtungswechsel und vielen interessanten Gästen an Bord (Cate Le Bon, Stella Mozgawa, Sarah Jones, James Stewart) zieht der amerikanische Songwriter der mitunter etwas zu verkrampft operierenden Branche den einen oder anderen Druckzahn.

Well done, Mister Vile!

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