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Inhaler – Cuts And Bruises

Mit ihrem Albumtitel „It Won’t Always Be Like This“ im Jahr 2021 sollten Inhaler Recht behalten. Eineinhalb Jahre später scheint zwar die Pandemie mehr oder weniger der Vergangenheit anzuhören, die Geschehnisse in der Welt lassen einen der Zukunft trotzdem nicht unbedingt gelassener entgegenblicken.

Und obwohl der Einfluss der Pandemie auf ihrem Debüt deutlich hörbar war, geht es auf dem Nachfolger „Cuts & Bruises“ nicht um den verkorksten Zustand des Planeten und seiner Bewohner, sondern um das Erwachsenenwerden und die Magie des gemeinsamen Musizierens.

Und wo kann man der besser hautnah beiwohnen als bei der Beatles-Doku „Get Back“, die sofort nach Erscheinen zur großen Inspirationsquellen für das Quartett wurde. Das hört man dem Zweitwerk gewissermaßen an, denn wie bereits auf ihrem Debütalbum vereinen die Iren verschiedenen Facetten handgemachter Rockmusik, lassen es auf „Cuts & Bruises“ allerdings gerne ein bisschen mehr glänzen.

Verwundert aber auch nicht, wenn man auf dem Schirm hat, dass Inhaler sich demnächst bei Harry Styles oder den Arctic Monkeys im Vorprogramm tummeln werden. Und zumindest das hat Frontmann Elijah Hewson mit seinem Vater Bono von U2 gemeinsam: So manche Melodien von „Cuts & Bruises“ kann man sich nur allzu gut in großen Stadien vorzustellen.

So beispielsweise auch die von „These Are The Days“, dessen verzerrte Gitarren am Anfang nur kurz über die Eingängigkeit des Tracks hinwegtäuschen. Hier warten keine großen Überraschungen, sondern eine solide Rocknummer, bei der die Beine nicht allzu breit gestellt sind und bereits der zweite Refrain mitsingbar ist.

Obwohl sie den Schubladen nicht ganz so oft ausbüxen wie noch auf ihrem Debütalbum, haben Inhaler trotzdem ein Händchen dafür, den ganz großen Klischees ein Schnippchen zu schlagen.

„If You’re Gonna Break My Heart“ beispielsweise ist so eine Nummer, die ohne Fingerspitzengefühl sofort in die Kitschecke abdriften würde. Aber Inhaler bewahren sich trotz käsiger Lyrics im Refrain mit beschwingtem Klavier eine besondere Leichtigkeit, die den Liebeskummer aushalten lässt.

„Dublin In Ecstasy“ hingegen lässt mit tightem Schlagzeug und härteren Gitarren Erinnerungen an Sam Fender wachwerden, bevor man sich zu einer psychedelisch angehauchten Bridge in Träumereien verlieren kann.

Der Opener trägt den Namen „Just To Keep You Satisfied“. Zumindest hinsichtlich ihrer Fanbase müssen sich Inhaler keine Sorgen machen, denn für Anhänger von rockigem Indie-Pop lassen die Iren mit „Cuts & Bruises“ keine Wünsche offen.

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