Die dänische Band Lowly hat ihr drittes Album “Keep Up the Good Work” veröffentlicht, auf dem sie vehement modernen Art-Pop zelebriert. Das Album kommt ausgesprochen optimistisch daher, artet aber zu keinem Zeitpunkt in einem Schnulzengewitter aus.
Das Quintett rund um Nanna Schannong und Soffie Viemose äußerte sich anlässlich ihres Releases sehr intim und bodenständig. Nach acht Jahren Freundschaft und gemeinsamer Inspiration kenne man sich sehr gut und man wisse, was die anderen Mitglieder durchmachen. Ihre Musik sei dabei eine persönliche Reflexion und Momentaufnahme.
Tatsächlich haben Lowly einiges zu erzählen. Die Songs drehen sich um die vielen Freuden des Alltags, aber auch um Trauer und Verlust. Die Platte vermittelt die Botschaft, dass wir manchmal nur die Unterstützung derer brauchen, die uns etwas bedeuten, um weiterzumachen zu können, wenn wir ans Aufhören denken.
Die meisten Personen haben gleiche und ähnliche Geschichten erlebt, welche Lowly auf “Keep Up The Good Work” erzählen. Genau deshalb hat das Album das Potenzial, die Breite Masse zu erreichen, auch wenn sie musikalisch einige Eigenheiten aufweist.
In “Feel Someone” singt Sängerin Nanna Schannong darüber, dass man sich jemandem nach dessen Tod näher zu fühlen scheint als zuvor. Dabei zieht sie Parallelen dazu, dass auch Freundschaften und Beziehungen sterben können, aber dennoch immer ein Teil von uns bleiben.
Der Song “Seasons” dreht sich um die gleichen Gefühle von bittersüß und Veränderung. “The sun drags the seasons”, singt Schannong im Sinne von, dass Veränderungen unvermeidbar sind, aber keineswegs schlecht sein müssen.
In “Took A Day Off Feeling Sad” erzählen Lowly von ihren Ängsten und beschreiben hoffnungsvoll, wie man aus diesem Zustand der Depression herauskommt. Dabei werden sie sehr persönlich und singen davon, wie sie selbst jeweils versuchen, in schwierigen Zeiten mit dem Leben weiterzumachen und sozusagen in eine neue Jahreszeit überzugehen.
Alles in Allem fehlt es dem Album allerdings etwas an musikalischer Durchschlagskraft. Lowly ziehen ihren trendigen Art-Pop auf der ganzen Albumlänge durch. Auf Überraschungen oder waschechte Hits wartet man aber vergebens. Dafür ist die Platte dann auch etwas zu lang ausgefallen.
Trotzdem: “Keep Up The Good Work” ist eine Erinnerung daran, dass das Leben nie einfach sein wird, aber das Blatt sich auch immer wieder zum Guten wendet. Alles wird gut, solange wir Menschen um uns haben, die uns lieben und uns unterstützen.