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Ash – Race The Night

Jeder Spatz konnte 1996 „Oh Yeah“ von den Dächern pfeifen, jenen Song, mit dem Ash ihren Eintrag in den Indie-Enzyklopädien manifestierten.

„1977“ hieß das zugehörige Album, die Nordiren platzierte darauf mit „Goldfinger“ und „Girl From Mars“ weitere Hits und auch die drei Nachfolge-Longplayer wurden auf der Insel mit Edelmetall dekoriert.

Im Karriereverlauf arbeiteten Ash mit alternativen Plattenformaten, veröffentlichten eine Reihe von Singles, die später in Kompilationen gebündelt wurden. Zuletzt erschien 2018 mit „Islands“ ein Studiowerk, ihre neunte Ausgabe knüpft beinahe nahtlos an, bündelt den Spirit aus über 25 Jahren Bandgeschichte.

Die entscheidenden Momente im Leben zu nutzen, ist dato das Credo. Mit dem Titelstück und „Usual Places“ gelingt ein energetischer Einstieg in das Thema, ein Warm-up mit satten Gitarren und gängigen Melodien, die mit Esprit aus den Startlöchern kommen, ohne dass dabei Unerwartetes passiert.

Ash-Platten sind verlässlich, grundsolide und kompakt, „Race The Night“ macht keine Ausnahme, Track für Track weiß das Trio nachzulegen:

Es kehrt mit „Reward In Mind“ zurück in die Neunzigern, tendiert Tim Wheelers Gesang hier zu jenen hymnischen, mit dem sich die eingangs erwähnte Nummer im musikalischen Langzeitgedächtnis verankerte.

Zusammen mit Démira, Protagonistin der New Yorker Electric Lady Studios, wird via „Oslo“ kurz der Fuß vom Gas genommen, ergießt sich die zunächst semi-akustische Ballade unter Verstärkung von opulenten Streichern in ein so melodiöses wie melancholisches Delta, bevor einige der folgenden Songs den „Meltdown“-Sound heraufbeschwören.

„Like A God“ stellt auf laut, wird dessen Reprise am Ende in Sachen Wucht noch einmal überboten, über die Diagnose „Peanut Brain“ steuert man rasant auf ein Highlight zu:

„Crashed Out Wasted“ nimmt sich über sechs Minuten Zeit, um aus lieblichem Geschrammel einen Shoegazer zu generieren, der sich in einen Rausch spielt.

Mit dem krachenden „Braindead“ und den Effektkapriolen von „Double Dare“ verabschieden sich die Herren Wheeler, Hamilton und McMurry für diesmal – „Over & Out“ ist es für Ash noch lange nicht.

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