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The Vaccines – Pick-Up Full Of Pink Carnations

Dass es auf „Pick-Up Full Of Pink Carnations” um Verlust geht, hört man dem Album nicht an. Denn ein Großteil der zehn Songs auf der neuen Platte der Vaccines liefert genau den gut-gelaunten Power-Indie-Pop, mit dem man das Quartett seit Karrierebeginn auf der musikalischen Landschaft verbucht hat.

Auch wenn Justin Young im Opener „Sometimes I Swear“ davon singt, dass es ihm manchmal vorkommt, als würde er nirgends dazugehören, kann man das über die Musik der Vaccines definitiv nicht sagen, denn die gehört auch mit dem sechsten Album auf die Indie-Tanzfläche der Kellerclubs oder wahlweise auf eine größere Bühne.

Daran änderte auch der Weggang von Gründungsmitglied und Gitarrist Freddie Cowan nichts, der fortan mehr Zeit mit seiner Familie verbringen möchte. „Pick-Up Full Of Pink Carnations“ ist das erste Album ohne ihn.

Nachdem der Opener „Sometimes I Swear“ mit einem ruhigen Intro die erste Minute noch offen hält, in welche Richtung die Reise geht, wird mit dem Einsatz des treibenden Schlagzeugs und dem aufbrausenden Crescendo, das in einem vollen Bandsounds inklusive Synthies mündet, schnell klar, dass das neue Jahr mit den Vaccines nicht nachdenklich, sondern voller Euphorie beginnt.

Gleiches gilt für „Heartbreak Kid“. Wer hier aufgrund des Titels eine melancholische Ballade vermutet, der wird schnell eines Besseren belehrt. Statt sich im Selbstmitleid des eigens eingebrockten Herzschmerzes zu suhlen und zu jammern, lädt der Song mit seiner pumpenden Bassline und den Glockenklängen im Refrain dazu ein, jede Emotion zu erleben, zu umarmen und anschließend in bester Taylor-Swift-Manier wegzushaken.

Wirklich nachdenklich geht es auf „Pick-Up Full Of Pink Carnations“ zu keiner Zeit zu, auch wenn Songs wie „Lunar Eclipse“, „Anonymous In Los Feliz“ oder „Sunkissed“ das Tempo eine Spur runterfahren.

Letzteres fühlt sich als entspannte Mid-Tempo-Nummer tatsächlich wie ein paar warme Frühlingssonnenstrahlen an, die bei der Überbrückung des, wie jedes Jahr, viel zu langen Winters mehr als willkommen sind.

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