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Ty Segall – Three Bells

Es stürmt nicht mehr, es schleicht auch nicht. Nein, es windet sich krümmend. Was Ty Segall mit „Three Bells“ bezweckt, außer einem unguten Gefühl in der Magengrube, weiß wohl nur noch er selbst.

Der Multiinstrumentalist aus Kalifornien verweigert sich inzwischen komplett dem Ansatz hittiger Rocksongs und experimentiert sich vielmehr mit Hingabe in die Belanglosigkeit.

Nach dem Synthesizer-Wagnis auf „Harmonizer“ und der akustischen Egalität von „Hello, Hi“ fällt „Three Bells“ als drittes Album in Folge durch. Der Grund ist diesmal allerdings: verquaster Unfug aus allem, was er zuvor versucht hat.

Schiefe und noch schiefere Gitarreneinwürfe über sämtliche Songs verteilt, machen aus 15 Nummern eine einzige zähe Masse. Dass er das mit einer Portion Prog aus vergangenen Jahrzehnten würzt, hilft nur bedingt. Dafür winden sich die Songs viel zu dröge in ihrer Verweigerungshaltung.

Den kleinen Unterschied markieren lediglich die Gesangseinlagen seiner Frau Denée, die in einem Song wie „Move“ so gelangweilt darüber hinweggeht, dass zumindest hier die Passgenauigkeit überzeugt.

Ansonsten variieren die vertrackten Stücke darin, ob Segall mit der Akustik-Gitarre die Töne ins Abseits setzt oder mit der elektrischen. Wahlweise mit beiden.

Am Ende bleibt das Album ein verschrobenes Versuchslabor, das Segall zu allem Überfluss als Doppelalbum anlegt. Spätestens jetzt wäre ihm eine mehrjährige Pause zu raten, wenn bei der zu hohen Frequenz an Veröffentlichungen zuletzt doch nur noch Unausgewogenes bis Skurriles gelingen will.

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