“Was sind schon ein paar Grad? In dreißig Jahren leben wir am Polar.” – So spiegeln sich teils ironisch, teils nachdenklich, düstere Zukunftsbilder gepaart mit wehmütigen Rückblicken in den Liedern von Grand Hotel Schilling wider.
Georg Popp, Felix Paschke, Julian Melichar, und Georg Obetzhofer haben in einem Studio in Graz-Puntigam ihre musikalische Reise als Post-Indie-Band begonnen. Inmitten der globalen Herausforderungen der Corona-Pandemie brachten sie ihr erstes Album “Mir Wär Lieber Wir Bleiben Hier” 2021 heraus.
Ihr ambitionierter Nachfolger “POLAR” entstand mit der kreativen Unterstützung des renommierten Produzenten und Amadeus-Award-Nominierten Mathias Garmusch.
Gemeinsam mit Bandmitglied Paschke erschuf Garmusch ein Album, das sich als düstere Zukunftsvision präsentiert, musikalisch eine Fusion aus verschiedenen Genres darstellt und ein wahres Hörerlebnis voller innovativer Sounds, funky Gitarrenriffs und lebhafter Bläser bietet.
Die Band aus Wien und Graz behandelt in ihren Texten ein breites Spektrum emotionaler Zustände: Von Angst und Zorn über Träume und Tränen bis hin zu Gefühlen der Isolation und Ausgrenzung sowie Momenten des Aufruhrs und der Ruhe.
Obwohl ihre Musik auf den ersten Blick melancholisch und schwer erscheint, entsteht durch den poppigen und retro-elektronischen Sound ein überraschender Kontrast zu den tiefgründigen Inhalten ihrer Lieder.
Die visuelle Komponente ihres Projekts – ein Albumcover, das eine verlassene Wüstenlandschaft mit einem alten Röhrenfernseher im Zentrum zeigt, symbolisiert eine vergessene Zivilisation, die den Bezug zur Wirklichkeit verloren hat – verstärkt die atmosphärische Tiefe ihrer Botschaft.
Die Singleauskopplungen “Bitte Frag Mich” und “Autobus” präsentieren sich als euphorische Indie-Pop-Songs, geprägt durch eine einzigartige Instrumentierung mit verspielten Synthesizern und Soundeffekten, die Erinnerungen an Videospiel-Soundtracks von Konsolen wie dem Nintendo GameCube oder Sega Dreamcast wecken.
Andere Tracks wie zum Beispiel “Schmerzen” vertiefen sich in den Sound der Neuen Deutschen Welle. Mit einem Stil, der an Edwin Rosen erinnert, kombiniert mit stoischen Rhythmen und unverkennbaren Basslinien, zollen sie den 80er-Jahren Tribut.
Songs inspiriert von New Wave, wie “Ohne Hände” und der Eröffnungstrack “Was Noch Da War” verleihen dem Album eine gelassene und verzerrte Atmosphäre.
Daher ist „POLAR“ nicht nur ein musikalisches Abenteuer, es verkörpert auch die Hoffnung auf eine bessere Zukunft trotz allerhand Schwierigkeiten. Es ist ein Aufruf, nicht in Vergangenheitsschwärmerei stecken zu bleiben, sondern sich proaktiv an der Formung unserer kommenden Tage zu beteiligen.