Während der Corona-Zeit hatte die Welt die Chance, sich zu hinterfragen. Was vor allem hängenblieb, war die Erkenntnis, dass man in Zukunft besser miteinander kommunizieren müsse, wenn man denn den Absturz ins Bodenlose noch verhindern wolle. Im Hier und Jetzt, umgeben von Krieg, Elend und scheinbar noch viel größeren Problemen als je zu vor, steht die Menschheit vor einem Scherbenhaufen und fragt sich: Wie konnte das nur passieren? Auch Joan Wasser alias Joan As Police Woman stellt sich auf ihrem neuen Studioalbum diese Kernfrage.
Mit dem eröffnenden Track „The Dream“ weckt Joan Erinnerungen an den Maxi-Priest-Hit „Close To You“. Samtig und zart legt sich die Stimme der Sängerin über ein unaufgeregtes, großes Ganzes aus Pop und unterschwelligen Motown-Verweisen.
In der verrauchten Pianobar um die Ecke lauschen alle ganz gespannt, wenn Joan ins Balladeske eintaucht („Full Time Heist“).
Joan will die Hoffnung nicht aufgeben. Mit einem schleppenden 80s-Drum und melancholischen Pianoläufen im Rücken begibt sie sich auf die Suche nach dem Licht im Dunkeln („With Hope In My Breath“).
Auf ihrem zehnten Studioalbum präsentiert sich die Amerikanerin wie eine aufmerksame Beobachterin. Der Mensch muss nicht verzweifeln. Es gibt einen Ausweg, soviel steht fest. Joan klammert sich an die Liebe, das Vertrauen und den gesunden Menschenverstand.
Musikalisch begleitet wird sie dabei von zumeist tiefenentspannten Sounds, die sich wahlweise in Richtung Kammerpop oder balladeskem Elektro-Soul bewegen („Remember The Voice“).
Vertrackte Jazz-Vibes („Oh Joan“) verbünden sich mit verträumten Sphären („Lemons, Limes & Orchids“) und melodischer Melancholie („Safe To Say“):
Wenn alles zur Ruhe kommt, die Lichter gedimmt den Weg weisen und die Hoffnung auf Besserung wie eine kleine Saat keimt, ergreift Joan As Police Woman das Mikrofon und stellt dem Aufbruch in eine hellere Zukunft den passenden Soundtrack zur Seite.