Johnossi haben im Studio ein Live-Album aufgenommen. So paradox es klingt, so eindrucksvoll sind die Songs auf “Forevers”, dem neuen Album der Band aus Schweden. Voll mit Sounds irgendwo zwischen Coldplay, Oasis und Reamonn.

Es gibt nur wenige Männer, von denen man sich gerne anschreien lässt. John Engelbert von Johnossi gehört auf jeden Fall dazu. Auf dem achten Studioalbum stellt sich der Frontsänger gewohnt breitbeinig vor’s Mikrofon und lässt es klingen, als stünde er gerade vor tausenden von Fans.

Die neue Platte des schwedischen Indie-Rock-Duos zeigt einmal mehr, warum die Band seit ihrer Gründung 2004 eine feste Größe in der skandinavischen Musikszene ist. Mit einem charakteristischen Mix aus kraftvollen Gitarrenriffs, eingängigen Melodien und der markanten Stimme des Sängers gelingt es Johnossi, einen epischen Sound zu erschaffen.

Die Band klingt auch nach zwei Jahrzehnten immer noch frisch und relevant. Trotz der Weiterentwicklung bleibt der Kern des typischen Johnossi-Sounds erhalten: eine Mischung aus grungigen Gitarren, mitreißenden Rhythmen und einer authentischen Emotionalität, die direkt ins Herz geht.

Den Live-Charakter des Albums unterstreicht neben den drängenden Gitarren vor allem der Gesang von John Engelbert. Mit der halligen Produktion steht man mitten in einem Stadion, umringt von grölenden Fans und einer Atmosphäre, die den Drang nach Freiheit unterstreicht.

Ein leuchtendes Beispiel für dieses Gefühl von großer Weite ist der titelgebende Song “Forevers”. Ein Lied, das sich nicht vor seiner Kitschigkeit nicht versteckt, sondern sich mit Haut und Haar in ein Bad aus Gefühligkeit legt.

Man fragt sich schon, wie die schwedische Band das Gefühl noch toppen möchte, das einen beim ersten Hören der Platte befällt. Dieses Gefühl von großen Emotionen und einer Produktion, die so groß daherkommt wie das Leben selbst.

Wenn sie dann auf der Bühne stehen und dieses Album leibhaftig spielen, wird es vermutlich doch ganz anders werden. Denn das Erlebnis, wirklich in einer wabernden Menschenmenge zu stehen und die Lieblingssongs zu singen: Das ersetzt kein Album dieser Welt.

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